Bottrop-Kirchhellen. SPD-Vertreter erkundigen sich nach der Lage der Flugplatzgesellschaft. Die Absage von Großveranstaltungen reißt Löcher in die Kasse.
Die Corona-Krise macht dem Flugplatz Schwarze Heide wirtschaftlich sehr zu schaffen. Darauf wies Geschäftsführer Andre Hümpel bei einem Treffen mit Kirchhellener SPD-Vertretern hin. So gingen der Flugplatz-Gesellschaft vor allem deshalb Einnahmen verloren, weil wegen der Corona-Schutzregeln die Großveranstaltungen auf dem Landeplatz abgesagt werden mussten. Diese Verluste machten sich stark bemerkbar, sagte der Geschäftsführer.
Genaue Zahlen nennen, kann Hümpel allerdings noch nicht. "Ich bin gerade dabei, eine Übersicht für die Gesellschafter zusammenzustellen. Wegen des Verbotes publikumsstarker Veranstaltungen musste der Flugplatz zum Beispiel aber das große Roller-Treffen Community-Race absagen. Auch die Stamm-Großveranstaltung Race@Airport durfte nicht stattfinden. Das bleibe auf der Einnahmenseite selbstverständlich nicht ohne Folgen, sagte der Geschäftsführer zur WAZ.
Flugplatz hat für Nachbergbaubauzeit große Bedeutung
Anlass für Hümples Corona-Zwischenbilanz war ein Besuch der Bottroper SPD-Vorsitzenden Sonja Voßbeck. Die Grafenwälderin erkundigte sich gemeinsam mit Ratsfraktions-Vizechef Oliver Altenhoff und dem Kirchhellener SPD-Bezirksvertreter Willi Stratmann bei dem Flugplatzgeschäftsführer nach der momentanen Situation der Flugplatzgesellschaft. "Der Flugplatz hat besonders für Bottrop vor dem Hintergund des ausgelaufenen Bergbaus eine große wirtschaftliche und zusätzlich durch die Tätigkeiten für die Gemeinschaft eine Riesenbedeutung", begründete Sonja Voßbeck das Interesse der SPD.
So seien in den am Flugplatz ansässigen Unternehmen rund 120 Personen beschäftigt. Davon profitieren neben Bottrop auch andere Städte, wobei die Arbeitsplätze selbstverständlich von besonderer Bedeutung in der ganzen Region seien, meinten die SPD-Vertreter. "Es ist zunächst erst einmal schön, dass sich bisher niemand von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kunden des Landeplatzes mit dem Corona-Virus angesteckt hat", unterstrich Geschäftsführer Hümpel während des Treffens. Wirtschaftlich schlug die Corona-Krise laut Hümpel allerdings sehr zu Buche.
Kurzarbeit kommt für Flugplatz nicht in Frage
Der Geschäftsführer erläuterte, dass die Flugplatzgesellschaft als kommunales Unternehmen keine staatlichen Hilfen bekomme. "Die Soforthilfen für Unternehmen jedenfalls gingen völlig an uns vorbei", sagte Andre Hümpel zur WAZ. Auch Kurzarbeitsanträge hätte sich die Flugplatzgesellschaft sparen können. "Wir sind ja verpflichtet, den Flugbetrieb weiter zu ermöglichen. Dabei können wir auf kein Personal verzichten, egal ob nun zehn Piloten fliegen wollen oder nur einer", erklärte der Geschäftsführer.
Bis zum Beginn der Corona-Krise sei die wirtschaftliche Entwicklung des Flugplatzes noch sehr positiv gewesen. Dann kam wegen des Lockdowns der Einbruch. André Hümpel sieht den Flugplatz aber trotz der Corona-Krise auf einem guten Weg. So bestehe beispielsweise eine große Nachfrage nach den Rundhallenplätzen für Flugzeuge. Mit dem Bau der nächsten Halle sei gerade begonnen worden, teilte er mit. Bei einer Verwirklichung der Pläne für das Gewerbegebiet am Flugplatz erwartet der Geschäftsführer eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Ansiedlungswillige Betriebe stünden bereit, betonte er. Auch die SPD-Vertreter sprachen sich dafür aus, das geplante Gewerbegebiet bald umzusetzen.
>>> Der Flugplatz Schwarze Heide liegt offiziell in Hünxe. Schwarze Heide 35 lautet die Anschrift. Sein offizieller Name ist dagegen "Dinslaken - Schwarze Heide". Teile der Flugplatz-Landebahn liegen jedoch sowohl in Hünxe als auch in der nächstgelegenen Ortschaft Kirchhellen.
Der Flugplatz wird gemeinsam von der Städten Bottrop, Dinslaken, Voerde, der Gemeinde Hünxe, und dem Kreis Wesel betrieben. Auch Privatleute wie der Bottroper Klaus Lecker sind inzwischen Gesellschafter des Flugplatzes.