Bottrop. Immer mehr Bottroper halten sich nicht an Quarantäne-Regeln. Die Stadt hat einen Mann im Supermarkt, einen anderen auf einer Hochzeit erwischt.
Die Stadt Bottrop registriert immer mehr Verstöße gegen Quarantäneanordnungen. „Das ist grob fahrlässig“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken.
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Das Verständnis für Quarantänen scheint deutlich zu schwinden. Während früher der Krisenstab immer „zufrieden“ gewesen sei mit der Disziplin und dem Verständnis der Bottroperinnen und Bottroper, werde der Ton an den Hotlines inzwischen harscher. Was aber noch schwerer wiegt, ist, dass immer mehr Menschen sich bewusst der Quarantäneanordnung widersetzen.
Bottroper widersetzt sich Quarantäneanordnung und besucht Supermarkt
So sei bei einem Kontrollanruf kürzlich ein Mann hörbar im Supermarkt gewesen – obwohl er eigentlich sein Zuhause nicht verlassen durfte. Pläsken schildert noch einen weiteren dreisten Quarantänebruch: Ein Mann, der aufgrund einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz unter Hausarrest gestellt worden war, ging zwar nicht arbeiten, wurde dann aber bei einer Hochzeit erwischt und behauptete, dort zufällig zu sein.
„Wir appellieren an alle, sich am Riemen zu reißen“, sagt Pläsken. Wer mutwillig Quarantäneregeln missachte, gefährde andere – und trägt so letztlich zum steigenden Infektionsgeschehen bei. Aktuell gelten in Bottrop rund 420 Menschen als infiziert, die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 129,5. Die Zahl der angeordneten Quarantänen erfasst die Stadt aufgrund der hohen Menge nicht mehr. Bei Verstößen drohen Bußgelder im dreistelligen Euro-Bereich.