Bottrop. Bei der Best kümmert sich jetzt ein Mitarbeiter speziell um wilde Müllkippen in Bottrop. Denn die Zahl der gemeldeten Dreckecken nimmt stark zu.
Um Umweltsündern, die ihre Abfälle einfach in die Landschaft werfen, auf die Spur zu kommen, setzt die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) jetzt gezielt einen eigenen Mitarbeiter ein. Sein Auftrag ist es, anhand von aufgefundenen Adressdaten die Verursacher wilder Müllkippen herauszufinden. Der Best-Vorstand erhofft sich durch das auf zwei Jahre angelegte Umweltschutzmodellprojekt auch weitere Erkenntnisse darüber, wie sich wilde Müllkippen vermeiden lassen.
Das stößt vor allem bei den CDU-Vertretern im Best-Verwaltungsrat auf Zustimmung. Es sei gut, jetzt im Kampf gegen wilde Müllkippen einen solchen Kümmerer bei der Best zu haben, sagte Sprecher Volker Jungmann. Dieser könne ja zum Beispiel auch Ansprechpartner für die Landschaftshüter des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) sein. Diese Pfadfinder oder Mitglieder der KJG-Gruppen in den Kirchengemeinden behalten in der Stadt solche Stellen im Auge, an denen immer wieder illegal Müll landet und melden das per App an die Best.
BDKJ-Landschaftshüter melden Dreckecken in Bottrop
Auch der Vorstand der Entsorgungsfirma hebt die Hilfe der BDKJ-Landschaftshüter hervor. Gerade auch die Best-App, über die Anwohner wilde Kippen melden können, sei ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Vermüllung der Umwelt. Ziel sei es, den Müll möglichst schnell nach einer solchen Meldung zu beseitigen. Auch das findet Vize-Verwaltungsratschef Volker Jungmann richtig. „Mehr Müll kommt immer da hinzu, wo schon Müll liegt“, betonte er. Allein im vorigen Jahr seien per App mehr als 770 illegale Vermüllungen an die Best gemeldet worden, in diesem Jahr seien es bis Ende Februar auch schon wieder 179 Meldungen, berichtet der Best-Vorstand.
Die Best hatte zwischenzeitlich auch gut ein halbes Jahr lang einen Wachdienst mit der Kontrolle solcher Stellen in der Stadt beauftragt, die besonders oft verschmutzt werden. Die Wachleute hatten vom Alten Postweg bis zur Vogelheimer Straße auch nachts insgesamt 13 neuralgische Standorte im Blick. Das kostete die Best rund 20.000 Euro. Auf frischer Tat ertappten die Wachleute aber niemanden. Allerdings ermittelten sie anhand von Adressdaten, die im Müll zu finden waren, einen Müllsünder, der schließlich auch ein Bußgeld über 35 Euro zahlen musste.
Bottroper CDU-Vertreter ruft zu Zivilcourage auf
„Es war richtig, die Mülldetektive einzusetzen“, findet CDU-Ratsherr Volker Jungmann trotz des geringen Erfolges. Es sei nicht hinnehmbar, dass manche ihren Müll einfach in der Gegend ablagern, unterstrich er. „Es ist nicht richtig, dass jemand Möbel aus dem Fenster wirft, um sie zu entsorgen“, spielte Jungmann auf einen Vorfall im Trapez in der Innenstadt an. Er forderte Anwohner zu Zivilcourage auf, solche Vorfälle auch anzusprechen.