Bottrop. Kann unter der Brücke an der Horster Straße nicht der Radweg verlaufen, fragt ein Bottroper. Warum diese Idee verworfen wurde.
Die Brücke über die ehemalige Zechenbahn kurz hinter der Janusz-Korczak-Gesamtschule wird abgerissen. Die Bahntrasse, die dort mal verlief, ist längst Geschichte, gleiches gilt für die Zeche Prosper III. Dort endete die Trasse. Im Zuge der Erneuerung der Horster Straße wird die Brücke abgerissen und der Einschnitt verfüllt. Nur für die Fernwärmeleitungen, die jetzt noch auf der Trasse die Straße unterqueren, braucht es keine Brücke.
WAZ-Leser Jürgen Pospiech kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Der 78-Jährige ist viel mit dem Fahrrad unterwegs. Er würde die Brücke stehen lassen und den Radweg, der den Volkspark Batenbrock und das Prosper-III-Gelände verbindet, dann unterhalb der Horster Straße führen. Somit wäre die alte Unterführung durchaus noch zu etwas nutze, so Pospiech.
Vorschlag ist auch in der Bottroper Politik diskutiert worden
Bisher verläuft der Lange-Kamp-Weg ein Stück parallel der Fernwärmetrasse. Radfahrer und Fußgänger müssen die Horster Straße an einer Ampel überqueren. Bliebe die Brücke erhalten, würde sie auch diese Fußgängerampel überflüssig machen, so Pospiechs Vorschlag. Er ist überzeugt, dass sich Trasse und Brücke für einen Radweg wieder aktivieren ließen. Der bestehende Radweg müsste nur ein Stück verschwenkt werden.
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Tatsächlich sind es vor allem Kostengründe, weshalb Verwaltung und auch Politik diese Idee verworfen haben. Denn diskutiert wurde sie auf jeden Fall, sagt Heribert Wilken, der Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Dort hat man sogar einmal gerechnet, was es kosten würde, die Brücke wieder zu ertüchtigen. Eine knappe Million Euro wären dafür fällig, so Wilken. Er vergleicht das Bauwerk mit der Brücke im Fuhlenbrock, die die RAG jetzt lange saniert hat. Und wie im Fuhlenbrock wüsste man auch an der Horster Straße nicht genau, was man noch alles findet, würde man mit einer solchen Sanierung anfangen.
Brücke gehörte ursprünglich der RAG, nun der Stadt Bottrop
Ursprünglich gehörte das Bauwerk ebenfalls der RAG. Die hat es dann vor einiger Zeit der Stadt übergeben, dafür aber eine Abschlagszahlung geleistet. Denn eigentlich hätte das Unternehmen die Brücke bereits verfüllen sollen. Schaut man sich unterhalb der Brücke um, so wird klar, dass man damit zumindest auch angefangen hat. Wer dort unterhalb der Horster Straße von einer auf die andere Seite wechseln will, der kann allenfalls noch krabbeln. Im Zuges des Straßenausbaus haben sich Stadt und RAG dann auf die Abschlagszahlung geeinigt und die Stadt hat die Planung übernommen.
Weiterer Vorteil aus Sicht der Verantwortlichen: Eine Brücke zu unterhalten ist aufwendig und teuer. Verfüllt man die Stelle, fallen diese Kosten weg. Auch die neue Führung des Radweges wäre mit Kosten verbunden gewesen, zumal unklar ist, ob der Platz neben den Fernwärmeleitungen ausreicht. Aus dem Grund hat man sich – zum Unverständnis von Jürgen Pospiech – für diese Lösung entschieden. Mitte Mai wird die Fernwärmeleitung verlegt, dann beginnt auch der Abriss und die Verfüllung.