Bottrop. Bis zum Schulstart am Dienstag ist unter anderem an der Schillerschule Bottrop nicht klar, wie die Corona-Tests ausgefallen sind. Das hat Folgen.
Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien war angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante ein Groß-Test-Tag für alle Schülerinnen und Schüler, geimpft oder nicht. Da in den Grundschulen mit PCR-Lollitests gearbeitet wird, die im Labor ausgewertet werden, lagen dort die Ergebnisse wie gewohnt nicht direkt vor, sondern sollten bis spätestens Dienstag, 6 Uhr, übermittelt werden. Das klappte allerdings nicht überall.
Gegen 10.30 Uhr berichtete zum Beispiel Detlef Baier, Rektor der Schillerschule Bottrop: „Von den Tests am Montag haben wir noch keine Ergebnisse. Das heißt: Zwei von neun sind gerade hier angekommen und werden von uns überprüft.“
Kein Einzelfall, wie der Sprecher der Bottroper Grundschulen ergänzt: „Ich weiß, dass es bei anderen Schulen ähnlich war.“ Einige weitere Grundschulen wiederum hätten die kompletten Ergebnisse rechtzeitig erhalten, wieder andere zumindest teilweise. Offenbar hänge das mit dem Labor zusammen, mit dem die jeweiligen Schulen kooperieren. „Ich habe versucht, mit unserem Labor Kontakt aufzunehmen“, so Baier – erfolglos. Entsprechend könne er nicht sagen, wodurch die Verzögerung zustande kam.
Bottroper Grundschulen: Mehraufwand durch zusätzliche Rückstellproben
Fakt ist, dass sich das Lolli-Test-Verfahren seit dieser Woche ein wenig verändert hat. Zusätzlich zu der bekannten Pool-Probe geben die Schülerinnen und Schüler eine Einzelprobe in der Schule ab. Sollte der Pool-Test im Labor positiv ausfallen, können dort dann gleich im Anschluss die Einzelproben ausgewertet und infizierte Kinder identifiziert werden.
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Das bedeutet etwas mehr Aufwand in den Klassen, weil die Rückstellprobe zusätzlich eingesammelt werden muss, aber das habe alles gut funktioniert, so Baier. Auch die Abholung vom Kurierdienst, der die Proben zum Labor fährt. Erst danach hakte es. Baiers Resümee: „In dem optimierten Lolli-Test-Verfahren ist noch viel Luft nach oben.“
Fehlendes Pool-Testergebnis: Bottroper Grundschüler machen einen extra Schnelltest
Dass die Ergebnisse nicht rechtzeitig zu Unterrichtsbeginn vorlagen, konnte nicht einfach ignoriert werden. Kein Kind dürfe ungetestet die Schule besuchen, betont der Grundschulsprecher. In Absprache mit der Bezirksregierung Münster seien die Kinder daher in der Schule mit einem Corona-Schnelltest nachgetestet worden. „Wir hatten genug Einzeltests auf Lager“, so Baier. Es sei Aufgabe der Schulen gewesen, das so einzuplanen. „Wie verlässlich diese Schnelltest sind, weiß ich aber nicht.“ Ein positives Testergebnis habe es jedenfalls an der Schillerschule nicht gegeben.
Die Eltern wurden über den Einsatz der Schnelltests informiert. An der Schillerschule habe er die Erfahrung nicht gemacht, aber vereinzelt komme es vor, dass Eltern mit diesen Nasen-Abstrichen nicht einverstanden sind. „Sie können dann die Rückmeldung geben, dass ihr Kind nicht zum Unterricht kommt.“ Und gegebenenfalls ein Testzentrum aufsuchen.