Bottrop / Oberhausen. Seit August ist das Solebecken im Revierpark Vonderort leer – daran ändert sich 2019 nichts. Vor diesen Problemen steht der Betreiber.

Es begann mit einem defekten Absperrventil. Doch dabei blieb es nicht. Seit Ende August steht das Solebecken im Revierpark Vonderort leer, und zumindest in diesem Jahr wird sich das auch nicht mehr ändern, erklärt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr. Denn als Folge des Wasserverlusts durch das defekte Ventil und den damit verbundenen Druckverlust sind großflächig Kacheln vom Beckenrand abgefallen und Teile des Beckenkopfes abgebrochen.

Nun muss ein Gutachter klären, ob die Sole – aggressives Salzwasser – über die Jahrzehnte nicht die Betonstruktur so stark angegriffen hat, dass die Statik des Beckens beeinträchtigt ist. In diesem schlimmsten Fall könne es bis zum Sommer dauern, bis das Solebad auf der Stadtgrenze von Bottrop und Oberhausen wieder öffnet.

Monatelange Schließung hat finanzielle Auswirkungen auf den Revierpark

Zuletzt war das Freibad in Vonderort saniert worden und im Frühjahr neu eröffnet worden. Seit August ist nun das Solebecken, zu sehen am oberen Bildrand, defekt.
Zuletzt war das Freibad in Vonderort saniert worden und im Frühjahr neu eröffnet worden. Seit August ist nun das Solebecken, zu sehen am oberen Bildrand, defekt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

„Die Gutachter haben alles geprüft“, sagt Hecht. Doch erst, wenn der abschließende Bericht vorliege, könne genau gesagt werden, was getan werden muss. Und auch das macht Hecht deutlich: „Wir wollen den Badstandort erhalten.“ Denn das Solebecken sei ein Alleinstellungsmerkmal in Vonderort. In keinem anderen Revierpark gebe es die Möglichkeit, separat nur den Eintritt für die Sole zu lösen.

Das Angebot war immer stark nachgefragt. Die monatelange Schließung hat natürlich Auswirkungen auf den Revierpark. „Der Saunabetrieb läuft ganz normal“, sagt Hecht. Aber im Solebereich seien 90 Prozent der Besucher weggefallen. Diejenigen, die jetzt noch kommen, zahlen fünf Euro und nutzen das Außenbecken. Darin befindet sich aber keine Sole. Gleichzeitig ist ein Großteil der Kosten, etwa für das Personal, fix.

Freizeitgesellschaft baut derzeit in Kemnade ein neues Solebecken

Hecht weist darauf hin, dass derartige Schäden an Solebecken kein Einzelfall sind. Im Freizeitzentrum Kemnade baue die Gesellschaft aktuell ein neues Solebad, weil auch dort das Salzwasser das Becken stark geschädigt habe. „Dort hat es sechs Monate gedauert, bis man Klarheit über das Ausmaß der Schäden hatte.“

Hecht wirbt nun für den Saunagarten in Vonderort, „meiner Meinung nach die schönste Anlage im Ruhrgebiet“. Auch da steht den Besuchern ein warmes Außenbecken zur Verfügung, allerdings gefüllt mit Thermalwasser und nicht mit Sole. Außerdem passiere in den nächsten Jahren im gesamten Park sehr viel. Auf rund neun Millionen Euro beziffert er die Investitionen in Vonderort – die im Frühjahr abgeschlossene Freibadsanierung eingerechnet.

Im Nordteil des Parks soll nun ein Bewegungshügel entstehen

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Aktuell gebe es eine weitere Förderzusage. Der Bereich um die alten Tennisplätze im Nordteil des Parks soll in einen „Bewegungshügel“ umgebaut werden. 1,3 Millionen Euro steuert der Bund bei, die Planungen laufen. „Das wird ein Multisportprojekt“, erläutert Hecht. Geplant seien etwa Bahnen für Langstrecken, aber auch Sprintstrecken – beleuchtet und mit Umzugsmöglichkeiten. „Der Bund hat das Projekt gelobt als ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man Flächen neu nutzt und geänderten Zeiten anpasst“, freut sich der Geschäftsführer. Bis 2023, so hofft er, werde es fertig sein. Dazu kämen 5,2 Millionen Euro aus dem Integrierten Handlungskonzept für die Instandsetzung der Revierparks. Hecht: „Ich glaube, wir investieren nirgendwo so viel wie in Vonderort.“