Bottrop-Kirchhellen. Mehr als 3500 LEDs leuchten in einem Kirchhellener Vorgarten mit weihnachtlichen Figuren um die Wette. Die Familie will damit Freude schenken.
Wer sich an dunklen Winterabenden nach Licht, Farbe und Fröhlichkeit sehnt, ist bei Mark Pfeifer an der richtigen Adresse. Der Kirchhellener hat mit seiner Familie in seinem Vorgarten eine Weihnachtswunderwelt im amerikanischen Stil sorgfältig arrangiert. Auf „Schnee“ aus weißem Vlies, gesäumt von einem Zaun aus Zuckerstangen, lässt sich der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten von Rentieren ziehen, während um ihn herum die Lichter nur so glänzen.
Und nicht nur Lichter in Form von Tanne, Sternen, Eiszapfen, Girlanden lassen die Dunkelheit vergessen. Es sind vor allem die weiteren, mit Luft gefüllten Figuren, die die Blicke von extra hergepilgerten Besuchern und zufällig vorbeikommenden Passanten auf sich ziehen. Wie die Pinguine auf dem Mini-Eisberg. Oder die Schneemänner, von denen einer eine Überraschung im Bauch trägt. Und der Weihnachtsmann auf dem roten Traktor. . . „Es wächst“, sagt Mark Pfeifer mit Blick darauf, dass nach dem Einzug in das Haus am Lippweg 2017 alles mit ein bisschen Dekoration an den Fenstern begonnen habe.
Zu Halloween war das Kirchhellener Weihnachtshaus ein Horrorhaus
Durch die Corona-Zeit, in der vieles andere nicht möglich war, wurde das Haus schon zu Halloween besonders aufwendig dekoriert. In diesem Jahr samt Verkostung und Spendenbox. „Wir haben für die Duchenne-Stiftung Deutschland gesammelt“, erzählt Mark Pfeifer. Rund 1300 Euro seien so für den Einsatz für Kinder mit Muskelschwund zusammengekommen, unter dem auch Sohn Lian leidet.
Der positive Zuspruch zu Halloween in der Familie selbst, aber auch darüber hinaus motivierte dann auch für die Weihnachtszeit. Von 2020 auf 2021 kamen diverse Neuigkeiten hinzu, erzählt der Familienvater. Natürlich ist der Aufbau der Szenerie auch mit Arbeit verbunden. Alle aus der Familien helfen mit, Gattin Mandy ebenso wie die Söhne Lian (8) und Luan (5) „und mein bester Kumpel und seine Frau“.
Dieser beste Kumpel ist praktischerweise Dachdecker und hatte die Aufgabe, teils blinkende Lichter wie eine Art schimmernde Schneeschicht aufs Dach zu bringen. „Ich selbst bin nämlich nicht höhenfest“, verrät der Kirchhellener.
Dekoration und Beleuchtung gibt es nicht umsonst
Rund 3500 bis 3700 LEDs leuchten insgesamt am Haus und im Vorgarten, schätzt Mark Pfeifer. „Die Stromkosten!“, denkt mancher da gleich. – „Die Stromkosten“, sagt der Heizungsbauer, „sind mir total egal.“ Er sitzt gerne im Haus und schaut aus dem Fenster auf die Weihnachtsszenerie und deren Besucher. „Wenn ich dann die Kinder sehe, mit leuchtenden Augen, dann ist das einfach schön.“
Anschaffungskosten für die Garten-Deko „im vierstelligen Bereich, und auch nicht im unteren“ sind der Familie die Freude offenbar wert. Per Beamer projiziert, flackern sogar bewegte Bilder hinter einer der Scheiben.
Es gebe Fans, die immer wieder vorbeischauen. Wie Familie Müller, deren kleiner Sohn an diesem Abend gar nicht genug bekommen kann von dem Weihnachtswunderland. Sie lernten das geschmückte Haus – samt Familie Pfeifer – bereits zu Halloweenzeiten kennen. „Gerade in der Zeit, in der Corona vielem einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, ist das hier ein Anlaufpunkt, zu dem man immer wieder hinkommen kann“, sind sich die Müllers einig.
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Besucher singen Weihnachtslieder vor dem beleuchteten Haus
An einem Abend, Mark Pfeifer hatte die Lichter für diesen Tag schon abgeschaltet, hätten plötzlich vier Erwachsene vor dem Haus gestanden und lautstark Weihnachtslieder gesungen. Mit Erfolg, der Hausherr knipste für sie die Lichter noch einmal an. Er mag diese Begeisterung, sind er und seine Frau doch selbst echte Weihnachtsfans. Was man auch an seinem stilechten Weihnachtspulli-Outfit samt roter Zipfelmütze sieht. Gerne hätte er in diesem Jahr sogar noch weitere Deko-Artikel aufgestellt, „doch lieferengpassbedingt gab es die nicht“.
Viele Anregung hole er sich aus den Staaten, „meine Tante lebt da und schickt mir auch ein paar Sachen.“ Klar würde er selbst gerne einmal in die USA reisen – dann allerdings lieber zu Halloween. „Aber meine Frau, die würde lieber zu Weihnachten in die USA.“
Bis zum Dreikönigstag
Neugierig geworden? Das Weihnachtshaus befindet sich unübersehbar am Lippweg in Kirchhellen. Leuchtzeiten: 17 bis 20.15 Uhr, am Wochenende bis 21.30 Uhr.Abgebaut werden Deko und Beleuchtung voraussichtlicht nach dem Dreikönigstag (6. Januar) zum Ende der Weihnachtszeit. Dann wird alles Seite an Seite mit der Halloween-Ausstattung sorgfältig verstaut und lagert bis zum nächsten Einsatz „auf dem Spitzboden, in der Garage, im Keller – eigentlich überall“, so Mark Pfeifer.