Bottrop. Mit „Exploria“ eröffnet die Hauptattraktion der Eloria-Erlebnisfabrik. Wie hier die 20-Jahrer wieder lebendig werden. Mit Fotostrecke.
Der Weg in die Bar, den muss man erstmal finden. Nur wer es durch ein Antiquariat schafft, der landet am Ende in der Flüsterbar, hier wo das Nachtleben der 1920er-Jahre tobt. Die Bar, die gesamten Kulissen, sie sind Teil der Hauptattraktion „Exploria“ in der Erlebnisfabrik Eloria in der alten Kaue am Malakoffturm.
Hier haben die Macher einen ganzen Straßenzug gebaut, in dem sie die goldenen und manchmal auch wilden Zwanziger wieder aufleben lassen. Ab Mai ist diese neue Freizeitattraktion dann für jedermann geöffnet – und bietet zahlreiche Möglichkeiten. Denn wenn man so will, dann haben die Macher mit „Exploria“ gleich vier Attraktionen in einer erschaffen.
Größter Escape-Room Europas befindet sich nun in Bottrop
Zum einen ist es der größte Escape-Room Europas. Auf 1600 Quadratmetern können die Besucher in der gesamten Kulisse Handel treiben, Rätsel lösen oder Wettbewerbe austragen. „Wir haben lange recherchiert, ob es noch einen Escape-Room gibt, der sich auf mehr Fläche ausbreitet, aber es gibt keinen“, verkündet Eloria-Geschäftsführer Michael Bierhahn bei der Vorstellung der Attraktion am Donnerstagnachmittag.
Zusätzlich werde man die Kulissen auch für LARP-Veranstaltungen nutzen. Hinter der Abkürzung verbirgt sich der englische Begriff Live Action Role Playing – also Rollenspiele, bei denen die Teilnehmer für ein ganzes Wochenende in die neue Welt eintauchen. Dafür arbeite man mit Hotels aus Bottrop zusammen, erläuterte Bierhahn. Letztlich gehe es schließlich darum, diese außergewöhnlichen Kulissen auch bestmöglich zu nutzen.
Kulissenbauer haben sehr detailverliebt gearbeitet
Tatsächlich sind die Kulissen beeindruckend. Bis zu acht Meter hoch ragen die Hausfassaden in der alten Kaue, die ja selbst ein historisches Gebäude ist und zu Bottrops Baudenkmälern gehört. Ein Hotel, ein Modesalon, aber auch Postamt, Polizeiwache oder Wohnhäuser säumen den Straßenzug.
Dazu kommen dunkle Nischen und Ecken und sogar eine Unterwelt. Schließlich waren die goldenen Zwanziger nicht für jedermann so golden. Auch Armut und Kriminalität gehörten dazu. Ein Beispiel für die Detailverliebtheit der Exploria-Erbauer: Selbst Wasserpfützen haben sie mit Kunstharz täuschend echt auf dem Boden nachgebildet.
Nachtleben der 20er Jahre soll in der Bottroper Kaue wieder auferstehen
Das Nachtleben, es wird in der Attraktion eine große Rolle spielen. Regelmäßig werden dort auch Partys und Veranstaltungen stattfinden, erläutert Michael Bierhahn. Dabei setzen die Verantwortlichen auf Live-Musik und 20er-Jahre-Klänge und fordern ihre Besucher auf, sich entsprechend in Schale zu werden. Premiere hat die ungewöhnliche Party-Reihe am 18. Juni.
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Zu guter Letzt kann Exploria auch als außergewöhnliche Kulisse für Fotoaufnahmen genutzt werden. Damit wenden sich Michael Bierhahn und seine Leute an Influencer, die außergewöhnliche Kulissen für ihre Videos und Fotos auf diversen Social-Media-Kanälen brauchen: Aber auch an Familien, die vielleicht auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Ort fürs Familienfoto sind. „Am Ende decken vier verschiedene Zielgruppen ab“, erklärt Bierhahn mit Blick auf die Angebote.
„Exploria“ ist das Zugpferd der Erlebnisfabrik Eloria
Er macht keinen Hehl daraus, dass „Exploria“ die größte und wichtigste Attraktion innerhalb der Eloria Erlebniswelt ist, „unser Zugpferd“. Über ein Jahr haben die Arbeiten gedauert. „Es liegen viel Angst, Schweiß und Stress hinter uns und wir haben bis vor fünf Minuten nach am letzten Feinschliff gearbeitet“, sagt der Geschäftsführer bei der Vorstellung der Attraktion. Den ganz April durch arbeite man nun noch an Optimierungen, dann geht es los – zunächst am 6. bis 8. Mai mit einer Veranstaltung für Rollenspieler, es folgt die Party und ab dem 20. Mai öffnet der Escape-Room.
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Von der Attraktion ist Bierhahn vollkommen überzeugt, weiß aber auch, dass er die Leute locken muss. Deshalb bietet er 15 Gratis-Minuten zum Start an und geht fest davon aus, dass in der Zeit jeder in das Spiel hineingezogen werde. Seine Idee: Selbst für die Biergartenbesucher im Zechentreff sei das eine Möglichkeit, mal in die Zwanziger zu schnuppern. Bewusst habe man sich für diese Epoche entschieden. Die Hemmschwelle, hier einzusteigen, sei womöglich niedriger als in Fantasy-Welten. Dazu komme der Erfolg der TV-Serie „Babylon Berlin“, die in dieser Zeit spiele und von der im Juni eine neue Staffel starte.
Spiel ist unendlich und entwickelt sich immer weiter fort
Eine Besonderheit hebt er noch heraus: Das Spiel sei im Prinzip unendlich, entwickle sich immer weiter durch die Interaktion untereinander. Somit könnten Besucher auch immer wieder kommen. Zusätzlich gibt es schon Ideen für weitere Räume. So plant Bierhahn beispielsweise schon ein Casino.
Tickets für die unterschiedlichen Events und Attraktionen sind ab sofort separat buchbar unter: www.eloria.de.
Wertvolle Erweiterung der Freizeitlandschaft
Bürgermeister Klaus Strehl bezeichnete Exploria in seinem Grußwort als „wertvolle Erweiterung der Freizeitlandschaft in Bottrop“. Er dankte dem Unternehmen für das Engagement in der Stadt. Man wisse, dass der gesamte Freizeitsektor während der Pandemie stark gelitten habe, hoffe aber seitens der Stadt nun, dass sich die Situation endgültig bessere. Neben Exploria sind noch weitere Attraktionen Bestandteil der Erlebnisfabrik, wie etwa verschiedene abgeschlossene Escape-Rooms, unterschiedliche Online-Angebote oder ein Spielkonzept, bei dem die Teilnehmer in unterschiedlichen ungewöhnlichen Disziplinen gegeneinander antreten – die Party Battle Arena Elolympia.