Bottrop. Die Inzidenz in Bottrop ist in den vergangenen Tagen massiv gestiegen. Die Stadt blickt besorgt auf die Entwicklung angesichts zahlreicher Feste.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bottrop hat sich seit Beginn des Monats verdreifacht, die Tendenz ist weiter steigend. Während der Wochenwert vor einem Jahr bei 15,3 und vor zwei Jahren lediglich bei 7,7 lag, erreicht die Inzidenz am Dienstag einen neuen Spitzenwert seit Anfang Mai von 477,9. Für die Stadt ist das eine beunruhigende Entwicklung.

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„Wir gucken mit Bangen auf die nächste Zeit“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken. Man habe gehofft, dass die Zahlen auch in diesem Sommer so marginal geblieben wären, wie in den vergangenen, „aber eine Inzidenz von knapp 478 ist nicht marginal“.

Bottroper Inzidenz bei jungen Erwachsenen am höchsten

Es sei nicht auszuschließen, dass der Trend nach oben weitergeht, ist doch gerade erst das Stadtfest zu Ende gegangen, bei dem Zehntausende in der Innenstadt zusammenkamen. Und kommendes Wochenende steht mit dem Schützenfest der Alten Allgemeinen die nächste Großveranstaltung an, wenn auch bei 30 Grad und vermutlich eher draußen als im Zelt.

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Blickt man detaillierter auf die Entwicklung der Zahlen, erkennt man schnell, dass vor allem bei jüngeren Erwachsenen die Neuinfektionen in die Höhe schießen. Die Inzidenz bei den 20- bis 29-Jährigen liegt bei 777,3, bei den 30- bis 39-Jährigen bei 679,3 und bei den 40- bis 49-Jährigen bei 603,9. In diesen drei Altersgruppen haben sich knapp 300 Menschen in den vergangenen sieben Tagen angesteckt.

„Viele sagen, Corona sei kein Thema mehr“, so Andreas Pläsken. „Aber Corona ist nicht vorbei, auch wenn die Leute das nicht hören wollen.“ Leider gebe es auch in vulnerablen Gruppen wenig Bereitschaft, sich eine dritte oder gar vierte Impfung abzuholen.

Corona-Schutzverordnung in NRW läuft am 23. Juni aus

Hinzu kommt: Ende Juni läuft die aktuelle Testverordnung aus, Bürgertests sind dann gegebenenfalls nicht mehr kostenlos. Unklar ist auch, wie das Impfzentrum beziehungsweise die mobilen Impfteams weiter finanziert werden. Und auch die aktuelle Corona-Schutzverordnung läuft am 23. Juni aus und mit ihr die verbliebenen Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr oder in medizinischen Einrichtungen.

Einen Tag später beginnen die Sommerferien. Anschließend ist mit zahlreichen infizierten Reiserückkehrern zu rechnen.