Bochum. Eine 41-Jährige hat sich auf dem Historischen Jahrmarkt in Bochum am Autoscooter eine tiefe Schnittwunde zugezogen. Eine Reaktion enttäuscht sie.
Es hätte so ein schöner Tag sein sollen: Mit ihren beiden Kinder hat eine 41-Jährige den Historischen Jahrmarkt in der Bochumer Jahrhunderthalle besucht. Auf dem historischen Autoscooter darf die älteste Tochter lenken, die Mutter setzt sich auf den Beifahrerplatz. Als ein Auto mit ihnen zusammenstößt, gerät sie mit dem Bein an eine scharfe Kante, die tiefe, mehrere Zentimeter lange Wunde blutet sofort stark. „Es war relativ schnell klar, dass ich ins Krankenhaus muss“, sagt die Frau, die gerne anonym bleiben möchte.
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Auch Tage nach der Verletzung hat sie noch Schmerzen, kann nicht arbeiten. „Ich habe seit dem Unfall keine Nacht mehr richtig geschlafen.“ Möglicherweise müsse das Knie sogar operiert werden. Sie hegt keinen Groll gegen die Betreiber des Jahrmarktes. „Ich möchte niemandem etwas Böses. Ich will nur nicht, dass so ein Unfall anderen passieren kann. Normalerweise hätte ja meine Tochter auf dem Beifahrersitz gesessen.“
Nach Unfall auf dem Historischen Jahrmarkt: Besucherin vom Veranstalter enttäuscht
Die 41-Jährige zeigt sich dennoch enttäuscht von der Reaktion des Veranstalters, der Bochumer Veranstaltungsgesellschaft, die sie auf einen Anruf bekommen habe. „Ich wollte nur, dass die Leute dort Bescheid wissen und den Wagen reparieren können.“ Eine Entschuldigung oder ein Zeichen des Bedauerns habe es vom Veranstalter allerdings nicht gegeben.
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Auf Anfrage der Redaktion bestätigt die Bochumer Veranstaltungsgesellschaft, dass sie von dem Unfall weiß. „Wir bedauern das sehr“, sagt Projektleiterin Aileen Vogel. „Das betreffende Fahrzeug wurde nach dem Vorfall umgehend aus dem Betrieb genommen, überprüft und entsprechend repariert. Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Gäste haben für uns höchste Priorität, und wir nehmen solche Ereignisse sehr ernst.“
„Wir möchten ihr gerne die Möglichkeit bieten, den Historischen Jahrmarkt erneut zu besuchen, und werden sie entsprechend einladen.““
Alle Fahrgeschäfte seien vor Beginn des Historischen Jahrmarktes von der Stadt Bochum überprüft und abgenommen worden. Außerdem würden sie regelmäßig vom TÜV geprüft. Es sei das erste Mal, dass sich ein Besucher auf einem der historischen Fahrgeschäfte verletzt hätte. Der Veranstalter stehe im Kontakt mit der verletzten Frau. „Wir möchten ihr gerne die Möglichkeit bieten, den Historischen Jahrmarkt erneut zu besuchen, und werden sie entsprechend einladen“, sagt Projektleiterin Aileen Vogel.
Die verletzte 41-Jährige weiß davon noch nichts. Ist sich aber sicher: „In nächster Zeit werde ich kein Karussell mehr fahren.“