Bochum. Der Historische Jahrmarkt ist jährlich ein Höhepunkt in Bochum. Ein Blick hinter die Kulissen und fünf Dinge, die sie noch nicht wussten.
Der historische Jahrmarkt in der Bochumer Jahrhunderthalle lockt jährlich tausende Besucherinnen und Besucher an. Er gilt als Europas größter historischer Indoor-Jahrmarkt und bietet eine Reise in vergangene Zeiten – mit Fahrgeschäften, Attraktionen und Veranstaltungen, die nostalgische Erlebnisse garantieren. Vom 15. Februar bis zum 2. März findet an den Wochenenden die diesjährige Ausgabe des Jahrmarkts statt. Zur Einstimmung haben wir fünf interessante Fakten zusammengestellt, die Sie vielleicht noch nicht kannten.
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1. Flöhe auf der Bühne: So funktioniert die Dressur
Eine der beliebtesten Attraktionen ist der Flohzirkus. Doch wie werden die winzigen Tiere überhaupt dressiert? Laut Albert Ritter, dem Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes und Prinzipal der Historischen Gesellschaft deutscher Schausteller, ist Licht der Schlüssel. Flöhe mögen Dunkelheit und meiden Licht. Um Kunststücke auszuführen, werden sie behutsam konditioniert: Sobald sie ein Kunststück korrekt ausführen, dürfen sie ins Dunkle zurück. Nach und nach lernen die dadurch Flöhe, dass sie schneller zur Ruhe kommen, wenn sie die gewünschten Bewegungen zeigen.
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2. Technik von 1939 musste gedrosselt werden
Die historische Berg- und Talfahrt des Karussells „Fahrt ins Paradies“ wurde 1939 gebaut und jahrelang in einer Scheune eingelagert, bevor sie wiederentdeckt wurde, erklärt Albert Ritter. Heute begeistert sie Besucherinnen und Besucher mit ihrer nahezu originalen Technik. Nur die Rollen wurden ausgetauscht, und eine Geschwindigkeitsdrossel wurde eingebaut, um den heutigen Sicherheitsstandards zu entsprechen. Dennoch bleibt die Fahrt ein besonderes Erlebnis, das den Charme vergangener Jahrmärkte widerspiegelt.
3. Darum heißt das Riesenrad „Russenrad“
Das Riesenrad auf dem Jahrmarkt ist Baujahr 1902 – genauso alt wie die Jahrhunderthalle selbst. Mit seinen zwölf Metern Höhe zählt es eher zu den kleineren Modellen und ist damit auch eher ein „Miniatur-Riesenrad“. Die Namen „Russenrad“ und „Russische Schaukel“ verdankt es vermutlich seiner Herkunft: Die Idee solcher Riesenräder kam im 17. Jahrhundert in Osteuropa auf und wurde von dort aus verbreitet, so Ritter.

4. Das ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Bochumer Jahrmarkt
Das Pferdekarussell von 1878 mit seinen handgeschnitzten Holztieren ist laut Ritter das älteste Fahrgeschäft auf dem Jahrmarkt. Es wurde erst vor kurzem aufwendig restauriert. Ein Künstler hat den zahlreichen Gemälden, die den Karussellaufbau zieren, neuen Glanz verliehen. Übrigens: Der 90-jährige Künstler, der die Restaurierung vorgenommen hat, wird vor Ort sein und Besucherinnen und Besucher zeichnen.
5. Darum werden die Orgeln in einem Nebenraum „versteckt“
Typische Begleiter eines nostalgischen Jahrmarkts sind Orgeln. Die sind zwar auch auf dem Historischen Jahrmarkt in Bochum zu finden, allerdings nicht im Hauptraum der Jahrhunderthalle. Der Grund: Die Fußbodenheizung dort könnte den Holzinstrumenten schaden. Stattdessen sind die Orgeln in einem Nebenraum untergebracht. Menschen, die sich besonders für die Instrumente interessieren, empfiehlt Ritter aufgrund der kühleren Temperaturen daher auch lange Unterhosen. Ein großes Banner weist den Interessierten den Weg.
Die wichtigsten Infos für den Jahrmarkt-Besuch
Öffnungszeiten und besondere Events:
Der Jahrmarkt findet vom 15. Februar bis 2. März 2025 statt und ist an den Wochenenden geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren jedoch je nach Wochenende:
• Eröffnungswochenende: Samstag und Sonntag, 15. und 16. Februar, jeweils 11 bis 19 Uhr (Steampunk-Jahrmarkt)
• Zweites Wochenende: Freitag, 21. Februar, 16 bis 1 Uhr (Rock‘n‘Roll anne Raupe), Samstag und Sonntag, 22. und 23. Februar, 11 bis 19 Uhr
• Abschlusswochenende: Freitag, 28. Februar, 16 bis 21 Uhr, und Samstag und Sonntag, 1. und 2. März, 11 bis 19 Uhr (Kleinkunst auf den Schaubühnen)
Preise:
• Erwachsene (ab zwölf Jahren): 23 Euro
• Kinder (zwischen drei und elf Jahren): 17,50 Euro
• Familienticket (zwei Vollzahler und drei Kinder zwischen drei und elf Jahren): 72 Euro
Alle Fahrgeschäfte können unbegrenzt genutzt werden.