Gil Ofarim, Sohn des legendären israelischen Sängers Abi Ofarim (1937-2018), wurde bekannt durch TV-Shows wie „The Voice of Germany“, „The Masked Singer“ und „Let’s Dance“, wo er 2017 den ersten Platz belegte. In die Schlagzeilen geriet er, als es im Oktober 2021 in einem Hotel in Leipzig zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und einem Hotelmitarbeiter gekommen sein soll. Ofarim behauptete später in einem Video, dass der Mitarbeiter ihn dazu aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzulegen, bevor er ins Hotel einchecken könne.

Ofarim erstattete Anzeige, auch der Angestellte des Hotels wehrte sich und zeigte den Sänger wegen Verleumdung an. Vor dem Landgericht Leipzig legte Ofarim schließlich ein Geständnis ab: Seine Vorwürfe gegen den Mitarbeiter waren offenkundig erfunden. Das Verfahren wurde eingestellt, Ofarim musste als Auflage einen Geldbetrag von 10.000 Euro zahlen. Im vergangenen November bat er in einem Video um eine „zweite Chance“ und kündigte sein erstes Konzert nach längerer Zeit an: in der Matrix in Bochum.

„Du bist einer der Gründe, weshalb echter Antisemitismus nicht mehr ernst genommen wird.“

Wie reagieren Fans und Kritiker?

Pünktlich mit Bekanntwerden des Konzerttermins ließen die Reaktionen im Netz nicht lange auf sich warten. Einige warfen dem Sänger Berechnung vor: „Dieses Video kommt nur, weil das Konto leer ist“, mutmaßte einer. „Hoffentlich geht niemand in sein Konzert“, schrieb ein anderer. „Du bist einer der Gründe, weshalb echter Antisemitismus nicht mehr ernst genommen wird“, sagt ein dritter.

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Auch Wochen später ist die Debatte keinesfalls ruhiger geworden, wie ein Blick auf die Facebook-Seite der Matrix beweist: „Grundsätzlich verdient jeder eine zweite Chance, aber Gil Ofarim hat durch sein Verhalten und mögliche falsche Anschuldigungen das Vertrauen in wichtige gesellschaftliche Themen wie Antisemitismus schwer beschädigt“, meint jemand. „Wie tief kann man sinken und dem eine Bühne geben? Da geht ja hoffentlich niemand ernsthaft hin“, schreibt jemand anderes.

„Alle tun so, als wäre er ein Serienmörder. Meine Güte, chillt mal.“

Dagegen gibt es auch Stimmen, die den Sänger in Schutz nehmen: „Danke Matrix, dass ihr Gil die Chance gebt!“, sagt einer. „Ja er hat noch treue Fans. Menschen, die ihm seinen Fehler verzeihen können. Alle tun so, als wäre er ein Serienmörder. Meine Güte, chillt mal.“ Es zeuge von „Reife und Stärke“, jemandem eine zweite Chance zu geben, so ein weiterer Kommentar: „Hoffen wir mal, dass derjenige diese als genau das erkennt, nutzt und aus seinen Fehlern gelernt hat.“

Was sagt die Matrix?

In einer längeren Stellungnahme teilt die Diskothek in Langendreer mit, die Bedenken im Vorfeld des geplanten Auftritts ernst zu nehmen: „Wir verstehen, dass dieser Auftritt für einige von euch kontrovers ist“, heißt es. „Wir persönlich glauben daran, dass alle Menschen die Möglichkeit verdienen, sich zu entwickeln, aus Fehlern zu lernen und eine neue Perspektive zu bekommen. Daher haben wir uns entschieden, einem Künstler trotz einer aktuell umstrittenen Diskussion die Hand zu reichen und ihm eine Chance für einen Neuanfang zu bieten.“

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Wo gibt es Karten?

Tickets für das Konzert am Donnerstag, 17. April, um 20 Uhr in der Matrix, Hauptstraße 200, gibt es unter anderem bei eventim.de (55,50 Euro).

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