Bochum. Bochum greift tief in die Tasche, um sein historisches Rathaus fit für die Zukunft zu machen. Auch die letzte Etappe hat es noch mal in sich.
In sieben Jahren feiert Bochum einen runden Geburtstag. Das Rathaus, von der Stadt selbst gerne als „historisches Rathaus“ bezeichnet, wird dann 100 Jahre alt. Und bis dahin soll das Gebäude nicht nur optisch erstrahlen, sondern auch in allen Winkeln den technischen Anforderungen der Zeit entsprechen. Und das ist teuer.
Rathaus Bochum wird in vier Abschnitten saniert
Schon seit 2011 wird das ehrwürdige Gemäuer saniert, vor allem energetisch und in Sachen Brandschutz. Das geschieht abschnittweise. Und für jeden Abschnitt muss die Stadt ein paar Millionen Euro mehr aufbringen Für den Westflügel waren es noch zehn Millionen Euro, für den Ostflügel 14,6 Millionen Euro. Die Arbeiten an beiden Flügel sind mittlerweile beendet. Der neue Ostflügel hat der Verwaltung und den Bürgern einen neuen, echten Haupteingang und ein Leitsystem beschert, das es Besuchern so einfach wie möglich machen soll, sich in dem weitläufigen Gebäude zu orientieren; allein der Südflügel misst 13.400 Quadratmeter.
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Für den Nordflügel, der aktuell modernisiert wird, rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Und dann ist da noch der Südflügel mit den repräsentativen Räumen, darunter das Büro des Oberbürgermeisters. Dafür veranschlagen die Planer – Stand jetzt – noch einmal knapp 37 Millionen Euro.
Sie sagen aber auch: „Eine inflationsbedingte Anpassung der Kosten ist möglich und kann für die Sanierung des Südflügels nicht ausgeschlossen werden.“ Selbst wenn es nicht dazu kommt, würden sich die gesamten Sanierungskosten auf stattliche 87 Millionen Euro summieren. Noch teurer würde es werden, wenn ein externer Projektsteurer im Boot wäre, so die Verwaltung. Sie verzichtet wie schon in den bisherigen Abschnitten auf die Dienstleistungen, weil die für die städtischen Gebäude zuständigen Zentralen Dienste „detaillierte Kenntnisse über den Bauzustand des Bestandgebäudes, dessen Entwicklung und die zu berücksichtigende Aspekte sammeln“ konnten, wie es heißt. Auf diese Weise würden bis zu 3,5 Millionen Euro gespart.
Modernisiertes Rathaus soll deutlich geringere Kosten verursachen
Ersparnisse erhofft sich die Verwaltung auch durch die Umbaumaßnahmen. Sie argumentiert: „Selbst ohne die zu erwartenden Kostensteigerungen kann nach der Sanierung von einem deutlich geringeren Unterhaltungsaufwand pro Jahr ausgegangen werden. Zudem wird ein deutlicher Rückgang des Verbrauchs bei der Heizenergie sowie bei der Stromnutzung erwartet, was zu weiteren Einsparungen führen wird.“
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Nur soll der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Weihnachtspause am 19. Dezember diese letzte Etappe auf den Weg bringen; jedenfalls was Planung und Kostenübersicht betrifft. Die tatsächliche Umsetzung kommt etwa Mitte 2026 noch mal auf den Tisch. Wirklich umgebaut werden soll dann zwischen Anfang 2028 und Ende 2030. Die Termine dafür sind noch nicht in Stein gemeißelt.
Wohl aber die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Rathauses. Der ist am 20. Mai 2031. Und bis dahin soll alles picobello sein.