Bochum-Harpen. Ein Teich in Bochum soll nun doch erhalten bleiben – zur Hälfte. Aber die Sanierung verschiebt sich um ein Jahr. Was jetzt schon gemacht wird.
Immer wieder sorgte der schlechte Zustand des Teiches im Bockholt für hastige Notfalleinsätze. Der Wasserstand sank, die Fische hatten in den Sommermonaten zu wenig Sauerstoff und mussten aus dem Teich gerettet werden. Zudem leitete die Stadt Belüftungsaktionen ein. Inzwischen wurden die Fische in andere Gewässer umgesiedelt. Nun steht fest: Der Teich wird saniert, der Kirchharpener Bach zudem ökologisch aufgewertet.
Stadt Bochum wollte mit der Sanierung in diesem Winter starten
Ursprünglich hatte die Stadt vor, den Teich komplett in ein Feuchtbiotop umzuwandeln, doch die Idee brachte viele Bürger auf, die „ihren“ Teich nicht missen wollen. Auch die Bezirkspolitiker im Bochumer Norden setzten sich für den Erhalt des Bockholt-Teiches ein. Nun gibt es einen Kompromiss.
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„Der Teich wird halbiert: Ein Teil bleibt Gewässer, der andere wird zu einem Feuchtbiotop, hin zur Wodanstraße, umgewandelt“, sagt Ann-Kathrin Pleschke vom Tiefbauamt. Ein aufgeschütteter Damm trenne die beiden Bereiche. Der Teich muss zunächst entschlammt werden; eine Maßnahme, die die Stadt Bochum bereits im Stadtparkteich und im Teich im Hiltroper Volkspark angewandt hat.
Zustand des Teiches ist im Sommer kritisch
„Der ökologische Zustand ist im Sommer immer kritisch“, so Pleschke. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Nord erläuterte sie, was die Stadt im Bockholt plant.
Eigentlich sollte die Sanierung schon jetzt im Winter 2024/2025 in Angriff genommen werden. Doch es gab Verzögerungen im Planungsprozess. Zudem, so Frank Großklags, zuständig für die Gewässerunterhaltung bei der Stadt Bochum, habe es personelle Probleme gegeben. Ingenieursleistungen müssen ausgeschrieben werden für den Bau neuer Brücken.
Frühzeitiger Baubeginn fiele in die Brutzeit
Die Arbeiten sollen im Januar 2025 ausgeschrieben werden. „Wir rechnen dann im Februar mit der Genehmigung der Unteren Wasserbehörde“, so Pleschke. Doch könne die Stadt nicht sofort mit der Sanierung starten. Ein sofortiger Baubeginn nach der Auftragserteilung im Frühjahr 2025 würde in die Brutzeit fallen.
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Dies sei aus artenschutzrechtlichen Gründen sowie aufgrund des hohen wirtschaftlichen Risikos durch mögliche Baustillstände nicht akzeptabel. Daher soll die Baumaßnahme auf den Winter 2025/26 verschoben und hauptsächlich außerhalb der Brutzeit durchgeführt werden.
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Gewässer bekommt seine alte Tiefe von 2,50 Metern
Der Bockholt-Teich wird vertieft auf sein ursprüngliches Maß von 2,50 Metern. Dazu wird ein Saugspülbagger eingesetzt. Auch künftig will die Stadt regelmäßig die störenden Sedimente entfernen lassen. Das künftige Feuchtbiotop wird hingegen verfüllt. Hier sollen sich Amphibien im flachen Wasser wohlfühlen. Die Vogelinsel bleibt auch nach der Umgestaltung erhalten. Der Kirchharpener Bach wird auf der Seite des Feuchtbiotops eingebettet in eine Hochwasserschutzfläche.
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Die Kosten sind seit der letzten Schätzung noch einmal gestiegen auf mindestens eine Million Euro. Noch vor eineinhalb Jahren war von 560.000 bis 710.000 Euro die Rede. Durch die Vertiefung entfielen die Kosten für eine sommerliche Befüllung, hofft die Stadt. Alle zehn bis 15 Jahre werde eine erneute Entschlammung nötig sein, so die Verwaltung. Die würde dann umgerechnet 15.000 bis 25.000 Euro pro Jahr an Kosten kosten.