Bochum. Ein zusätzliches Gebäude inklusive Turnhalle: Darauf hofft eine Schule in Bochum. Doch sie muss sich weiter in Geduld üben. Die Gründe.
Wo aktuell nur Brachland zu sehen ist, soll eigentlich schon länger ein viergeschossiges Gebäude stehen – mit Platz für eine Kita, Unterricht und eine Turnhalle. Seit Jahren laufen die Planungen für einen Erweiterungsbau der Rudolf-Steiner-Schule (RSS) in Bochum-Langendreer. Doch ein Baustart ist noch lange nicht in Sicht.
Aber woran hakt es? An dem Bauprojekt sind mehrere Akteure beteiligt. Zum einen die Schule, zum anderen die GLS-Bank, die Langendreer Baugenossenschaft und die Stadt. Neben der Erweiterung der Schule, gegenüber dem Stammsitz an der Hauptstraße 237, sollen vier Mehrfamilienhäuser mit rund 95 Wohnungen entstehen – zwischen der Hauptstraße, der Straße In der Schornau und einer bisherigen Grabelandfläche südwestlich des evangelischen Friedhofs Langendreer. So sieht es der Bebauungsplan 417b vor.
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Neues Gebäude für Rudolf-Steiner-Schule: Baustart weiterhin nicht absehbar
Anfang des Jahres hieß es, dass eigentlich nur noch der Grundstückskauf ausstehe. Neuigkeiten gibt es aber auch rund zehn Monate später nicht. „Im Moment können wir zu dem Vorgang keine neuen Informationen geben“, teilt eine Sprecherin der GLS-Bank mit. Diese befinde sich weiterhin in einem Prüfprozess. „Wir können nicht sagen, ob und wann ein Grundstück an besagter Adresse gekauft wird. Einen Zeitrahmen kann ich Ihnen leider auch nicht dazu nennen“, heißt es weiter.
Optimistischer, aber ebenso wenig konkret, klingt dazu die Antwort der Stadt Bochum. „Die Kaufverträge sind noch nicht unterschrieben. Aus unserer Sicht gibt es keine Knackpunkte und keine Problemsituation“, sagt Sprecher Thomas Sprenger.
Schule übt sich in Geduld
„Wir müssen abwarten“, erklärt auch Karl-Heinz Scharpey für die Rudolf-Steiner-Schule. Das kenne man schon, sei es ja fast zehn Jahre her, dass es eine erste Anfrage zur Umwidmung des Baulandes gegeben hat. „2020 haben wir gedacht, dass es gut sein könnte, dass 2021 die Bagger kommen, wir 2022 einziehen können“, so Scharpey. Doch ein möglicher Baustart habe sich immer wieder verzögert.
Eine zeitliche Einschätzung kann er nicht geben. „Das wäre Kristallkugel gucken. Es ist für uns aber ziemlich sicher, dass im nächsten oder auch übernächsten Jahr kein Gebäude drüben steht. Es dauert ja auch, bis alles fertig ist.“
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Dabei könnte die Waldorfschule den Platz gut benötigen – und besonders die Turnhalle. Die bisherige wurde gebaut, als es deutlich weniger Schülerinnen und Schüler gab. „Wenn etwas kommt, freuen wir uns sehr. Wir denken, dass die Hauptakteure jeder für sich gut und verantwortlich damit umgehen“, so Scharpey.
Pavillon kann bald wieder öffnen
Er hat auch eine gute Nachricht: Wenn es gut läuft, kann im Frühjahr der neu aufgebaute Pavillon eröffnen, was wieder mehr Platz für den Unterricht bedeutet. Das alte Gebäude war im November 2022 abgebrannt.
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Wann die Bauarbeiten an der Hauptstraße in Langendreer starten, bleibt so weiterhin ungewiss. Einmal war das Bauprojekt sogar fast geplatzt. Denn: Bauherr war ursprünglich die Bochumer Wohnstätten Genossenschaft, die sich allerdings von dem Projekt verabschiedete, aufgrund der bei so vielen Beteiligten ziemlich aufwendigen Bauprojekt-Koordination und den in der Zwischenzeit gestiegenen Baukosten. Dafür sprang die GLS-Bank ein.