Bochum-Wattenscheid. Poller sollen Autos aus der Fußgängerzone in Bochum-Wattenscheid halten. Doch das klappt bisher nicht. Jetzt gibt es einen weiteren Anlauf.
Poller sollen an zentralen Einfahrten die Wattenscheider Innenstadt vor störendem Fahrzeugverkehr schützen. Doch die beweglichen Sperren reichen nicht aus, wie die Stadt Bochum feststellt. Jetzt soll es mehr Schutz geben, der allerdings seinen Preis hat.
Autos können oft ungehindert in die Wattenscheider Fußgängerzone fahren
Oft sind die heutigen Poller umgeklappt, sodass Autos ungehindert einfahren können. Die Fußgängerzone werde weiterhin auch außerhalb der Be- und Entladezeiten befahren, als Abkürzung oder zum Parken genutzt. Geschäftsleute beobachten dabei auch Raser, die Fußgänger gefährden.
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Die an den Zufahrten Freiheitstraße, An der Papenburg und Westenfelder Straße installierten mechanisch umlegbaren Poller reichen für eine zuverlässige Sicherung der Fußgängerzone nicht aus. Mit einem einfachen Dreikantschlüssel ließen sie sich leicht umklappen, so haben Bezirksvertreter feststellen müssen. Dies gilt für die normale Nutzung der Innenstadt, aber insbesonders auch während Veranstaltungen.
Feuerwehr kann sich per Funk Zufahrt verschaffen
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hatte im März beantragt, die vorhandenen Poller auszutauschen gegen funkgesteuerte versenkbare Poller, also solche, die nicht so leicht zerstört und nicht von jedem betrieben werden könnten. Und zwar nicht nur an den drei bisherigen Standorten, sondern auch an den Zugängen Alter Markt / Gertrudisplatz, Weststraße, Saarlandstraße, Hochstraße und August-Bebel-Platz.
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An den Straßen „Old Wattsche“ und Rosenstraße sollen zudem starre Poller installiert werden wie heute die am Alten Markt / Gertrudisstraße. In der jüngsten Sitzung des Gremiums fiel der Beschluss einstimmig.
Bezirksvertretung Wattenscheid stellt 120.000 Euro zur Verfügung
Die künftigen versenkbaren Poller an der Hochstraße, der Saarlandstraße, der Weststraße und des Gertrudisplatzes geben die Zufahrt zur Fußgängerzone innerhalb der Be- und Entladezeiten (21 bis 11 Uhr) frei. Außerhalb dieser Zeiten können Ordnungs- und Rettungskräfte sich per Funk Zufahrt verschaffen. Zudem können Fahrzeuge die Fußgängerzone auch wieder verlassen, dann allerdings gegen Gebühr.
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Für den Polleraustausch, der zeitnah bis Ende des Jahres erfolgen soll, stellt die Bezirksvertretung Wattenscheid 120.000 Euro zur Verfügung.
Der Bezirksältestenrat hatte Ende Oktober über das Aufstellen von Pollern zum Schutze der Wattenscheider Fußgängerzone beraten. Dabei wurde vereinbart, dass zur Entscheidungsfindung die Verkehrsmenge der widerrechtlichen Nutzung durch Kraftfahrzeuge und Radfahrer ermittelt werden soll. Eventuell entstehende Kosten sollen von den bereitgestellten Mitteln entnommen werden. Die Verwaltung schätzt die Kosten für eine kameragestützte Verkehrszählung auf maximal 2000 Euro.