Bochum. Ein Urlaub in Dubai brachte eine Bochumerin auf den Geschmack. Monate später löste sie einen der Food-Trends 2024 aus. So kam es dazu.
Mitte des Jahres hat Kiki Aweimer, Bochums bekannteste Food-Bloggerin, einen regelrechten Food-Hype in Deutschland ausgelöst, der weiter anhält: die Dubai-Schokolade, eine dunkle Schokolade, gefüllt mit Pistaziencreme und Teigfäden. Mit ihrem Mann Hamza betreibt sie einen erfolgreich laufenden Online-Shop und hat einen eigenen Laden im Ruhrpark.
Alles begann mit einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emiraten. Berufsbedingt sucht die Bochumerin vor jeder Reise nach spannenden Foodspots, berichtet sie. „Im April 2024 habe ich in Dubai die Schokolade entdeckt, die es dort bereits seit Anfang 2023 unter dem Namen ‚Can‘t Get Knafeh of It‘ gab“, so Kiki. Vor Ort habe sie die Schokolade probiert und die Eindrücke anschließend auf ihren Social-Media-Accounts geteilt. Dort erreicht die Bochumerin rund 1,5 Millionen Follower.
Bochumer Food-Bloggerin entdeckt Schokolade im Urlaub
„Ich habe sie für meine Community ‚Dubai-Schokolade‘ genannt, da sie bis dahin in Deutschland völlig unbekannt war.“ Nach und nach veröffentlichte Aweimer mehrere Videos, darunter auch Rezepte für die Schokolade. „Die Nachfrage war riesig.“ Zurück in Bochum wollte die 32-Jährige das Produkt für alle zugänglich machen und tüftelte an der Produktion. „Wir waren im Mai 2024 die Ersten, die sie in Deutschland angeboten haben“, sagt Aweimer.
Mehr als 100.000 Tafeln habe sie seitdem verkauft – alle in Handarbeit produziert. Das hat seinen Preis. 14,90 Euro kostet die Schokolade – eine Tafel hat 200 Gramm – im Online-Shop, es gibt sie in der Sorte Pistazie und mittlerweile auch Haselnuss.
15 Euro für eine Tafel: Hochwertige Rohstoffe haben ihren Preis
Aber was macht die Schokolade so besonders – und auch teuer? Kiki Aweimer spricht von hochwertigen Rohstoffen, die verarbeitet werden, darunter palmölfreie Nusscremes. Hinzu komme die Produktion. „Jede Tafel wird händisch gefertigt, denn ich lehne die maschinelle Produktion bewusst ab. Nur durch sorgfältiges Rösten und behutsames Unterheben der Pistazien-Crunch-Füllung bleiben die Kadayif-Fäden knusprig“, erzählt sie. Bei Kadayif handelt es sich um dünne Teigfäden, auch Engelshaar genannt.
Mittlerweile werde die Schokolade von verschiedenen Anbietern in Deutschland nachgemacht, erzählt die Unternehmerin. In den Supermärkten ist der Trend mittlerweile ebenfalls bekannt und angekommen, auch wenn das Produkt dort oftmals noch n icht verfügbar ist.
„Wir sind sehr überrascht über den Trend“, sagt beispielsweise Stefan Lenk, Inhaber der gleichnamigen Rewe-Märkte in Bochum und Wattenscheid, im Gespräch mit der WAZ. Derzeit gebe es keine Anbieter, die die Dubai-Schokolade in der entsprechenden Qualität liefern können. Diejenigen, die das könnten, seien allesamt ausverkauft. „Wir verkaufen dafür eine große Menge an Pistazien-Creme“, sagt Lenk. Viele Interessierte machen die Schokolade selbst nach. Und wann könnte es das fertige Produkt im Supermarkt geben? „Ich mache gerne nur dann Versprechungen, wenn ich sie auch halten kann“, sagt Lenk.
„Dubai-Schokolade“ als Eis: Bochumer Eisdiele bietet neue Sorte an
Auch in Wattenscheid ist der Trend Dubai-Schokolade angekommen. Seit dieser Woche gibt es in der Eisliebe eine entsprechende Sorte. Inhaber Joe Glaubitz hat an einem Rezept getüftelt, er möchte auch den Menschen, die sich die Tafel Schokolade für 15 Euro nicht leisten können oder wollen, die Möglichkeit geben, den Geschmack zu probieren.
1,50 Euro kostet die Kugel bei ihm. Möglich sei das jedoch nur durch eine Mischkalkulation, da die Produktion der Sorte deutlich teurer als die anderer sei, unter anderem wegen der hohen Pistazienpreise. Die Inhalte der Eis-Sorte sind unter anderem Pistaziencreme, das sogenannte Engelshaar, das in Butterschmalz in der Pfanne angebraten wird, und natürlich Schokolade.