Bochum. Wichtige Südumgehung der Bochumer Innenstadt wird saniert und bekommt beidseitig Radstreifen. Stadt investiert über drei Millionen Euro.
Der Lohring soll ausgebaut werden und beidseitig Radwege bekommen. Denn seine Bedeutung insbesondere für den Radverkehr als wichtige innerstädtische Verbindung werde zunehmen, so die Stadt Bochum.
Straße in Bochum ist marode, es fehlen Radwege
Die Straße ist marode, bis heute fehlen Radstreifen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte erläuterte Uwe Herker vom Tiefbauamt die Umbaupläne. „Der Lohring ist die Hauptverbindung der Südumfahrung der Bochumer Innenstadt.“ Ziel ist es, von der Hattinger- bis zur Castroper Straße eine durchgängige Verbindung für Radfahrer zu schaffen.
In unmittelbarer Nähe beginnt und endet die Rad-Freizeitroute „Springorum-Trasse“. Über Lohring, Steinring, Oskar-Hoffmann, Hattinger Straße und Bessemerstraße besteht später dann eine nahezu komplette Radwege-Verbindung zum Westpark und zur Erzbahn-Trasse.
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Wegen der geplanten jeweils zwei Meter breiten Radwege wird der Lohring künftig nur noch zwei statt vier Fahrspuren haben. „Doch da am Fahrbahnrand geparkt wird, stehen schon heute faktisch nur zwei Spuren zur Verfügung“, so Herker. Parken wird am Lohring künftig nicht mehr möglich sein. Es verschwinden ca. 50 bis 60 Parkmöglichkeiten.
Stadt Bochum: Wegfall der Parkplätze ist nicht unproblematisch
Ersatzangebote könnten, so die Stadt, nicht gemacht werden. Sie räumt zwar ein, der Wegfall der Parkplätze sei nicht unproblematisch. Doch zumindest die Lehrer seien versorgt: Die Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule und das Alice-Salomon-Berufskolleg verfügen über genügend Pkw-Plätze für das Lehrpersonal.
Damit gaben sich nicht alle Mitglieder des Bezirks Mitte zufrieden: „Seien Sie kreativ, suchen Sie nach Ersatzangeboten, damit es eine Akzeptanz für neue Radwege gibt“, so Benedikt Gräfingholt (CDU).
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Sein Fraktionskollege David Schary wies darauf hin, dass das Sportzentrum am Lohring ein überregionales Einzugsgebiet hat, „da kommt keiner mit dem Rad“. Uwe Herker entgegnete, es gebe keinen Anspruch auf Parkflächen im öffentlichen Raum.
Bevor der Straßenumbau ab 2025 zwischen der neuen Lohringbrücke und der Wittener Straße losgeht, werden die Stadtwerke Bochum neue Leitungen verlegen für Strom, Wasser und Gas. Neben der Fahrbahn werden auch die Gehwege saniert. Die Ampel an der Altenbochumer Straße und die Beleuchtung werden erneuert.
Radfahrer bekommen eine bequeme Direktverbindung
Zwischen den Einmündungen Am Lohberg und Akademiestraße wird ein Fußgängerüberweg mit Mittelinsel und Fußgängerampel installiert. Das, so Herker, mache die Schulwege sicherer.
Für Radfahrer, die von der Lohringbrücke in die Akademiestraße einbiegen wollen, gibt es eine Direktroute durch eine eigene Fahrspur. Dies erfolgt auch im Vorgriff auf eine mögliche Führung des Radschnellweges.
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Der Einmündungsbereich der Altenbochumer Straße wird ebenfalls verändert, zugunsten der Gelenkbusse. In der Mitte wird es eine sogenannte Fußgängerschutzinsel geben. Die Einmündung in die Wittener Straße wird aufgeweitet, die Fahrspuren werden neu geordnet.
13 Bäume werden gefällt: Wurzeln beschädigen das Pflaster
Am Fahrbahnrand und im Einmündungsbereich der Altenbochumer Straße werden 13 Bäume gefällt, deren Wurzeln das Gehwegpflaster bereits massiv geschädigt hat und ein Neubau unter Erhalt der Bäume nicht mehr möglich ist. Später können elf neue Bäume gepflanzt werden.
Das Tiefbauamt rechnet mit einer Bauzeit von 15 Monaten, im Herbst nächsten Jahres soll es losgehen, im Anschluss an die Castroper Straße. Der Ausbau Gerstein- und Lohring werde hintereinander erfolgen. Uwe Herker: „Die eine Straße dient als Umleitung der anderen.“
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Die Kosten werden auf über drei Millionen Euro geschätzt; Anwohner müssen sich nicht finanziell daran beteiligen. Der Bezirk stimmt den Ausbauplänen bei drei Enthaltungen zu.