Bochum. Bochums größtes Gastro-Event lockt noch bis Sonntagabend zehntausende Menschen in die Innenstadt. Eine Tendenz an den Zelten ist augenfällig.
Vor einem haben die Wirte bei „Bochum kulinarisch“ am meisten Angst: Regen. Jeder Schlechtwettertag reißt Löcher in die Kasse – und das in Krisenzeiten, in denen die Ausgehbranche die Folgen von Corona und Inflation längst nicht überwunden hat. 2024 kann sorglos gefeiert werden. Hochsommerliche Temperaturen lassen die 16 Gastronomen und ihre Gäste gleichermaßen strahlen.
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„Bochum kulinarisch“: Veranstalter melden 50.000 Besucher
50.000 Besucher, so die ersten Schätzungen, bummelten an den fünf Veranstaltungstagen über den Boulevard. „Es gibt jede Menge glückliche und fröhliche Gesichter vor und hinter der Theke“, zog Lukas Rüger, einer der Macher des Stadtfestes, am Sonntagmittag eine erste Bilanz. „Wir sind rundum zufrieden. Das Wetter meint es wie schon im letzten Jahr richtig gut mit uns“, bekräftigt Alessandro Maceri vom Lokal „Franz Ferdinand“.
Dabei gerät die Organisation längst zum Kraftakt. „Allein der Aufbau verschlingt mittlerweile fast eine halbe Million Euro“, berichtet Lukas Rüger. „Über 400 Köchinnen und Köche, Kellnerinnen und Kellner, Chefinnen und Chefs kümmern sich um die fast 4.000 Sitzplätze.“ Weitere Zahlen rund ums Fest: 350 Topfpflanzen, 100 Großpflanzen, knapp 1.000 Meter Tischdecken, 50.000 Servietten, 30.000 Teller und Bestecke im Spülkreislauf, 10.000 Gläser, 4500 Meter Strom- und Wasserleitungen, 100 fleißige Helferinnen und Helfern in den Getränkeständen und in der Logistik.
Warteschlangen an den Zelten sind nicht mehr ganz so lang
Vor allem in den Abendstunden war die City dicht gesäumt. Auffällig ist jedoch: Die Warteschlangen vor den 16 Pagodenzelten waren schon mal deutlich länger. So sehr die meisten Besucher Verständnis dafür aufbringen, dass die Preise für die Tellergerichte wegen steigender Kosten für Waren, Logistik und Personal angehoben wurden (laut Wirteverband um rund zehn Prozent): Nicht wenige Gäste belassen es bei einem Hauptgericht, begnügen sich mit einem preiswerteren Dessert oder verzehren nur Getränke.
Preise für Tellergerichte wurden angehoben: Das hat Folgen
„Bis zu 20 Euro für ein eher überschaubares Essen sind uns echt zu teuer“, sagte Ulla Wohlgemuth (57), die mit drei Freundinnen am Samstag aus Dortmund angereist war. Das Quartett griff lediglich beim Blaubeer-Pfannkuchen zu, der sich während der Feier-Tage als Verkaufsschlager entpuppte.
Die 32. Auflage von „Bochum kulinarisch“ läuft am Sonntag noch bis 21 Uhr. Am Familientag werden eigene Kindergerichte serviert.
Infos auf bochum-kulinarisch.de