Bochum. Das Bochumer Streetfood-Festival auf dem Boulevard lockt schon mittags viele Besucher an. Die meisten nehmen es in Kauf, dass alles teuer wurde.
Schon Mittags herrscht reges Treiben auf dem Boulevard. Die Menschen flanieren und probieren: Zwischen Drehscheibe und Massenbergstraße reihen sich bis kommenden Sonntag 15 Gastronomiestände und ein Bäckereizelt aneinander, an einigen stehen die Besucherinnen und Besucher Schlange. Dass die Preise in diesem Jahr gestiegen sind, schert die wenigsten. Das Streetfood-Festival erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
„Es wird doch alles teurer. Das überrascht mich nicht, ich habe das schon mit einkalkuliert. Ich werde trotzdem wiederkommen. Zumal es hier auch nicht-alltägliche Speisen gibt, wie meinen Oktopus - lecker“, sagt Alexandra Muntowska und gelaunt und genießt das Essen im Freien.
+++ Lesen Sie mehr Nachrichten aus Bochum! +++
Reibekuchen mit Beizlachs oder Roastbeef für 15 Euro, Stielmus für 12,50 Euro; die Rinderfiletspitzen kosten 17,50 Euro. Das Restaurant „Zum Grünen Gaul“ musste - wie alle anderen - seine Preise erhöhen, wegen der allgemeinen Verteuerung und der gestiegenen Mehrwertsteuer. „Einige Leute gucken schon auf die Preise. Dennoch läuft es gut“, sagt Mitarbeiterin Ann-Sophie Wegen. Der „Gaul“ bietet überwiegend deftige Speisen an, und das kommt gut an: Es wird eifrig bestellt. Dabei setzt das Restaurant auf Bewährtes: Auf der Speisekarte wurde kaum etwas verändert. Man weiß, was die Besucher mögen.
+++ Folgen Sie der WAZ Bochum auf Facebook! +++
Das „Three Sixty“ ist zum zweiten Mal dabei, ist 2023 Jahr kurzfristig eingestiegen, weil ein Gastronom abgesprungen war. „Bei uns läuft es besser als im letzten Jahr“, sagt Mario Lihra. Auch hier geht es überwiegend deftig zu. Klar sei alles teurer geworden, Fleisch zum Beispiel. Aber: Auf dem Streetfood-Festival werden Speisen und Getränke günstiger angeboten als in der Gastronomie im Bermudadreieck. „Aus Werbegründen“, so Lihra, in der Hoffnung, den einen oder anderen Gast bald auch dort begrüßen zu können. Ob das „Three Sixty“ sich dauerhaft bei „Bochum kulinarisch“ einmieten wird, sei noch offen.
Das „Tucholsky“ ist schon lange mit von der Partie, „bestimmt schon zehn bis zwölf Jahre“, sagt Georg Storek. Sein Eindruck: Die Leute kommen gerne - auch, wenn es etwas teurer ist. „Ich kann nicht feststellen, dass dadurch weniger gegessen und getrunken wird.“ Das Wiener Schnitzel kostet 15 Euro. 2018 gab‘s das noch für 12,90 Euro. Neben Burger & Co. steht mit der Summer Bowl auch ein veganes Gericht zur Wahl (12,50 Euro). „Wir gestalten die Portionen so, dass die Besucher sich durchprobieren können und auch mal zwei Gerichte schaffen.“
+++ Folgen Sie der WAZ-Lokalredaktion Bochum auf Instagram! +++
Die teilnehmenden Restaurants aus Bochum, Hattingen und Herne bieten an Getränken Wein, Sekt und Antialkoholisches an. Wer ein Bier mag: Drei Stände des Sponsors Fiege finden sich auf der Gourmetmeile. „Der Andrang ist ganz ordentlich“, sagt Mitarbeiter Fabio Matias. Auch hier gab es einen leichten Preisanstieg seit dem vergangenen Jahr: Ein 0,3 Liter-Glas kostet 4 statt 3,90 Euro.
In einer großen Gruppe genießt Lena Wegner ihre Mittagspause. „Es ist alles von sehr guter Qualität hier.“ Überdies gebe es besondere Leckereien, wie ein Limetten-Baiser. Ihrer Sitznachbarin auf der langen Bank gefallen besonders die Kinderteller, die sonntags angeboten werden. „Wenn ich heute Abend nichts vorhätte, würde ich noch einmal wiederkommen“, sagt sie.