Bochum-Hiltrop. Seit Jahren wünschen Bewohner und Politik einen Kreisverkehr für den Knotenpunkt im Stadtteil. Die Stadt Bochum erklärt, woran es noch hakt.

Seit vielen Jahren wünschen die Bürger im Stadtteil Bochum-Hiltrop, dass eine Kreuzung im Dorf zu einem Kreisverkehr umgebaut werden soll. Lange Staus an der Ampel zu Stoßzeiten sollen damit vermieden werden.

Auch der Bezirk Bochum-Nord setzt sich vehement und einhellig für den Umbau der Kreuzung Dietrich-Benking-, Wiescher-, Frauenlobstraße und Im Hagenacker zu einem Kreisverkehr ein. Und immer wieder stößt er an die Grenzen der Verwaltung.

Gutachten vor fünf Jahren in Auftrag gegeben

Schließlich wurde auf Druck des Gremiums – beschlossen vor fünf Jahren – ein Gutachten beauftragt, um zu klären, ob ein Kreisel überhaupt machbar sei. Ja, sagen die Verkehrsplaner des Bochumer Ingenieurbüros für Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Ambrosius Blanke. Sie untersuchten mehrere Varianten, um den Knotenpunkt zu entzerren, die sie jetzt der Verwaltung vorlegten.

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Übrig blieben drei Lösungen, die alle realisierbar sind, und Vor- und Nachteile aufweisen. Die erste ist die stets vom Bezirk favorisierte Idee des Schlaufenkreisels, der alle Einmündungen erfasst. Der zweite Vorschlag wäre ein kleinerer Kreisel, der Extra-Einmündungen in den Hagenacker (rechts rein, rechts raus) ohne Ampel aufwiese. Diese Lösung ist für die Gutachter die beste, mit 2,15 Millionen Euro aber auch die teuerste. Der dritte Vorschlag wäre quasi der Status quo, mit dem Zusatz, die Straße Im Hagenacker zur Dietrich-Benking-Straße abzusperren und zur Einbahnstraße zu machen. Diese Variante empfiehlt die Verwaltung ausdrücklich.

Abbindung der Straße Im Hagenacker wird abgelehnt

Das brachte Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) auf: „Die von der Verwaltung gewünschte Einbahnstraße hatten wir schon 2022 abgelehnt. Wenn wir dem jetzt zustimmen würden, machten wir uns doch lächerlich.“ Er fand: Das sei ein schwaches Ergebnis. „In der Ecke gibt es 16 Ampeln. Die Lösung Umbau zum Kreisel soll hier kleingeredet werden. Es sollten alle noch einmal darüber nachdenken.“

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Hubert Wegener (CDU): „Es herrscht Chaos im Dorf Hiltrop. Wir reden seit 15 Jahren über einen Kreisverkehr.“ Und die Grünen stießen ins gleiche Horn: „Die Bezirksvertretung wartet seit langem auf eine Lösung. Und die Bürger sind sauer, weil das Verkehrsproblem an diesem Knotenpunkt immer schlimmer wird“, so Christian Schnaubelt.

Ausbau der A43 soll abgewartet werden

Doch ob Kreisel oder nicht – es wird noch lange dauern, bis irgendetwas passiert. Wie Axel Geppert vom Planungsamt dem Gremium mitteilte, wolle die Verwaltung erst den Ausbau der A43 abwarten. Denn dabei werde es zu Vollsperrungen der Autobahn kommen; schon 2025, wenn der Ausbau beginnen soll, im Jahr darauf beim Neubau der Lothringen-Brücke und ab 2027 durch den Brückenbau an der Hiltroper Straße.

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„Dann rollt der Ausweichverkehr durch den Bochumer Norden. Da können wir uns eine weitere Baustelle im Dorf Hiltrop nicht leisten“, so Geppert. Also könne nicht vor 2030 eine neue Verkehrsführung in Angriff genommen werden. Hinzu käme, dass nach Ende der Kanalbauarbeiten 2022 die Straßendecken neu gemacht wurden. „Das wäre Verschwendung, jetzt alles wieder aufzureißen“, meinte Geppert.

Christian Schnaubelt von den Grünen: „Wir hatten damals darauf hingewiesen und gefordert, die Fläche nicht sofort zu versiegeln, sondern direkt die Kreuzung umzubauen.“

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Bezirksbürgermeister Henry Donner resümierte: „Nicht die Verwaltung entscheidet. Wir werden ein politisches Votum herbeiführen, und der Beschluss muss dann verbindlich sein.“