Bochum-Hiltrop. Ende Oktober sollen die Kanalarbeiten im Dorf Hiltrop in Bochum abgeschlossen sein. Dann kommt ein Abbiegeverbot, so die Stadtverwaltung.
Ende Oktober dieses Jahr sollen die Kanalbauarbeiten im Dorf Hiltrop abgeschlossen sein – so der Zeitplan der Stadt Bochum, der bisher eingehalten werden konnte. Doch wie soll dann der Verkehr an der Ecke Frauenlobstraße, Dietrich-Benking-Straße und Im Hagenacker dann geführt werden?
Konkrete Ideen hat Patricia Kraus vom Amt für Stadtplanung und Wohnen bei der Stadt Bochum in der Bezirksvertretung Nord am Dienstag (4. Mai) vorgestellt. Geplant ist nach Ende der Baustelle, das Linksabbiegen von der Dietrich-Benking-Straße in Richtung Im Hagenacker zu unterbinden. Autos können dann nur noch geradeaus fahren und nach rechts auf die Frauenlobstraße abbiegen.
Verkehr im Dorf Hiltrop in Bochum soll entlastet werden
Ziel ist es, den Verkehr zu entlasten, weil sich durch die Möglichkeit, links abzubiegen, zu großer Rückstau bilden würde. „Diese Maßnahme ist das einzige, was wir machen können“, erklärt Kraus. Ein Straßenschild soll das Abbiegen nach links untersagen, gleichzeitig werde die Mittelinsel verlängert. Betroffen seien vom Verbot rund 150 Fahrzeuge pro Tag. Für Linienbusse solle es keine Einschränkungen geben.
Kraus: „Wir können nicht komplett verhindern, dass jemand abbiegt, allerdings wäre das nur noch durch Nutzung der Gegenfahrbahn noch möglich.“ Ob dieses Konzept Erfolg haben wird, würde im Mai durch eine Machbarkeitsstudie geprüft, heißt es aus dem Amt für Stadtplanung und Wohnen.
Seit Juni 2020 befindet sich die Baustelle in Hiltrop, im Auftrag des Tiefbauamtes wird ein neuer Kanal geschaffen. Derzeit gibt es eine Vollsperrung in Richtung Im Hagenacker, das Abbiegen nach rechts auf die Frauenlobstraße ist über den Bypass der Bushaltestelle möglich. Wer aus der anderen Richtung abbiegen will, muss ein Stück weiter fahren und im Kreisverkehr bei Rewe wenden.
Ende der Bauarbeiten doch nicht früher als geplant
Während die Bauarbeiten zwischenzeitlich schneller als geplant liefen, haben Probleme bei den Bodenarbeiten dazu geführt, dass sie nun doch bis Oktober andauern. Das Abbiegen auf die Straße Im Hagenacker zu verbieten, soll keine Dauerlösung sein. Stattdessen drängt der Bezirk, nicht zuletzt auch auf Wunsch der Bürger, auf Umbau in einen Kreisverkehr – aufgrund der Straßenbegebenheiten in Form einer Schlaufe.
Kosten: Rund drei Millionen Euro
Die Kosten für die Kanalbaumaßnahme liegen Stand Mitte 2020 bei rund 3 Millionen Euro. Ziel ist es, das Dorf Hiltrop, das jahrzehntelang ein Überflutungsschwerpunkt war, künftig vor Hochwasser zu schützen.In einer weiteren Maßnahme soll Im Brennholt ein Regenrückhaltebecken entstehen. Auch hier müssen. Millionen investiert werden, denn der Standort befindet sich auf dem Gelände der früheren Zeche Constantin X, der Boden ist bekanntlich stark kontaminiert.
Ziel der Stadtverwaltung ist es, bis Ende Mai dafür die Arbeiten auszuschreiben, dann sollen zeitnah die Angebote ausgewertet werden. Im ersten Quartal des Jahres 2022 solle es Ergebnisse geben. „Die Ausschreibung ist offen, aber eine Schlaufenkreiselösung ist gesetzt“, so Kraus aus dem Amt für Stadtplanung und Wohnen.
Bezirksbürgermeister fordert: Tempolimit oder Umgehungsstraße
Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) machte am Dienstag deutlich, dass die Gestaltung des Straßenverkehrs im Dort Hiltrop ein Thema sei, bei dem die Bedürfnisse der Bevölkerung Berücksichtigung finden sollten.
Er sieht es weiterhin als notwendig an, dass es für die Hiltroper Straße entweder eine Temporeduzierung gebe oder eine Umgehungsstraße geschaffen werde, um ihren Charakter zu enthalten. „Beides nicht zu machen, geht nicht“, so Donner. Die Umgehungsstraße würde über In der Grume, links vor den Stadtwerken vorbei auf die Steiger-Stein-Straße und den Kreisverkehr Dietrich-Benking-Straße führen. „Die Umgehungsstraße darf nicht wegbrechen, sonst wird Hiltroper Straße zu voll“, lauteten weitere Bedenken aus der Politik in der Bezirksvertretung am Dienstag.