Bochum. Nach drei Jahren wird eine der bekanntesten Gaststätten der Stadt wieder geöffnet. Eine Tradition wollen die neuen Macher weiter pflegen.
Das „Biercafé“ ist wieder da. Am Freitag (14.) wird eine der bekanntesten Bochumer Kneipen nach drei Jahren wieder eröffnet. Das Konzept ist alt. Der Name ist neu: „Zum Philosophen“.
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2021, inmitten der Corona-Krise, war das „Biercafé“ im Parkhaus 9 im Ehrenfeld, in Sichtweite des Schauspielhauses, geschlossen worden. Mehr als 30 Jahre war die Gaststätte samt Außengastronomie ein Kultur-Hotspot mit Kunstausstellungen, Lesungen, sonntäglichem „Lindenstraße“-Rudelgucken, Kabarett und Comedy unter anderem mit Hennes Bender und Jochen Malmsheimer. Ein gewisser Sascha Schmitz sang in den 90er Jahren regelmäßig vor 75 meist weiblichen Besuchern. Wenig später machte der Sunnyboy aus Soest Karriere: als Popstar Sasha.
Kult-Kneipe am Schauspielhaus heißt nun „Zum Philosophen“
Im Frühjahr 2023 fand die Bochumer Wirtschaftsentwicklung neue Pächter. Hayri Nargili (35) und Bilal Balyemez (29) kündigten den Neustart für den Sommer an. Der Zeitplan war alsbald hinfällig. „Die Genehmigungsverfahren der Behörden brauchten deutlich länger als erwartet. Auch die Suche nach Handwerkern war und ist nicht eben leicht“, sagen die Studienfreunde, die zudem eine Doppelbelastung zu schultern haben: Seit August 2023 betreiben sie sehr erfolgreich das Café-Restaurant „Kleene Tocke“ an der Hattinger Straße.
Jetzt aber geht‘s los: Aus dem „Biercafé“ wird „Zum Philosophen“. So hieß die Trinkhalle, die Hayri Nargili seit 2020 an der Hunscheidtstraße führte. Seit Jahresbeginn firmiert sie unter neuer Leitung als „Glückauf-Kiosk“. „Die typische Trinkhallen-Kultur als soziokulturellen Treff“ wolle man auch am neuen Standort fortführen, betonen Nargili und Balyemez. „Als Bude 2.0.“
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Neue Betreiber wollen auch Kultur-Events veranstalten
30 Plätze bietet der komplett renovierte und urig möblierte Innenraum. Weitere 100 Gäste können sich im Außenbereich aufhalten: an Tischen und auf einem eigens gezimmerten Podest, das auch als Bühne dienen kann. Im Ausschank sind fünf gezapfte Biere (darunter das Piepnitz-Craftbeer aus Wattenscheid). Hinzu kommen etliche Flaschenbiere. Es gilt Selbstbedienung. Snacks und Sandwiches sollen den kleinen Hunger stillen.
Die neuen Betreiber sind fest gewillt, die „Biercafé“-Tradition zu pflegen und regelmäßige Kultur-Events zu veranstalten. Konkrete Termine gibt es aber noch nicht.
Eröffnung wird am Samstag ab 14 Uhr gefeiert
Nach dem leisen Start am Freitag ab 16 Uhr (mit abendlicher Übertragung des EM-Auftaktspiels) wird die Eröffnung am Samstag, 15. Juni, ab 14 Uhr mit einem Sektempfang gefeiert. Ein DJ legt auf.
Fortan ist die Kulturkneipe dienstags bis donnerstags von 16 bis 24 Uhr, freitags von 16 bis 2 Uhr, samstags von 14 bis 2 Uhr und sonntags von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag.