Bochum-Wattenscheid. Im Rahmen des 111. Vereinsgeburtstags starten die Jüngsten bei der Westfälischen Talentsichtung in Rhythmischen Sportgymnastik in Westenfeld.
Für 111 Kerzen braucht es enorm viel Puste, und so viele sollen im Herbst auf dem Geburtstagskuchen des Turnvereins Brenschede stehen und brennen. Wie viel Puste sie haben und wie lange und hart sie dafür geackert haben, zeigten die Jüngsten des TV bei der „Westfälischen Talentsichtung 2022“ in der Rhythmischen Sportgymnastik im Sportzentrum Westenfeld, die der Club ausrichtete.
Drei Einzelwettkämpfe in den verschiedenen Leistungsklassen und in der Gruppe für die sieben- bis neujährigen Mädchen standen auf dem Programm, gut 130 gingen auf die Wettkampffläche. Die Rhythmische Sportgymnastik ist eine reine Frauendomäne, auch wenn es in Spanien und Japan erste Wettkämpfe für Männer gibt. Der TV Brenschede ist in dieser Sportart weit vorn dabei.
Nicht umsonst hat er mit Andrea Winning eine Trainerin mit A-Lizenz, Landeskampfrichterinnenlizenz, die Gaufachwartin und Leiterin des Landes-Leistungs-Stützpunktes in seinen Reihen. „Das auch schon seit jetzt gut 30 Jahren“, erzählt deshalb auch der Brenscheder Geschäftsführer Heinz-Otto Blodenberg stolz, „Von unseren rund 650 Mitgliedern sind gut 200 Kinder und Jugendliche, und davon 40 im Bereich der Rhythmischen Sportgymnastik, und im Vorstand sind sonst auch ausschließlich Frauen.“
130 Starterinnen bei der Talentsichtung in Bochum-Wattenscheid
Die Rhythmische Sportgymnastik ist seit 1984 eine olympische Disziplin, trainiert und im Wettkampf bewertet werden Körperbeherrschung, Gleichgewichts- und Rhythmusgefühl im Umgang mit den fünf Handgeräten Seil, Reifen, Ball, Keule und Band. Bei den Jüngsten, wie bei der Talentsichtung in Westenfeld, gibt es eine Übung ohne Handgerät.
Während sie ständig ein Auge auf ihre Schützlinge hat, plaudert Andrea Winning. Über 20 Kampfrichterinnen begutachten die Sportlerinnen diesmal in der Halle, „immer im Wechsel in zwei Gruppen, damit es für sie nicht so lange dauert.“ Die Punkte gibt es für Technik, Artistik und die Ausführung, jeweils maximal 10. „Bei Olympischen Spielen schon mal 28 bis 29“, erklärt sie.
Dafür trainieren auch „ihre Mädchen“ an die 25 Stunden in der Woche im Schnitt, aufgeteilt auf Übungen im Ballett, Gerätetechnik und Körpertraining. „Aber am Ende muss es von Herzen kommen, sie müssen es lieben, sonst wird das wirklich nur Quälerei“, weiß sie aus langer Erfahrung.
Auch eine starke Breitensportabteilung
Blodenberg erzählt, „aus der Breitsportabteilung wächst schließlich die Spitze. Wir haben auch Badminton, Dart und Kurse in Zumba oder Yoga im Programm“, listet er auf, „und da bieten wir auch Schnuppertrainingseinheiten zum Ausprobieren.“
Er schildert auch, dass auch die eifrigsten Turnerinnen in der Rhythmischen Sportgymnastik an ihre Grenzen stoßen könnten: „Im Teenageralter hören viele sehr gute Gymnastinnen auf, weil die Schule mehr Aufmerksamkeit fordert oder das Interesse verloren geht.“
Der Wunsch, sich zu bewegen und fit zu halten bleibe dann aber oft weiter bestehen, diese Kinder suchten dann nach Möglichkeiten im Tanzsport. „und Da wollten wir ein Verbindungsstück gründen, das ist bei uns die Abteilung für Gymnastik und Tanz.“
Breitensport beim TV
Der TV Brenschede sucht zurzeit dringend Übungsleiterinnen und Übungsleiter für den Breitensport in den Bereichen Kinderturnen, Parkour und Gymnastik für Erwachsene. Interessierte können sich über die Geschäftsstelle an den Vorstand wenden.Kontakt: Glücksburger Straße 25, 0234 772679, info@tv-bochum-brenschede.de, mehr auf http://www.tv-bochum-brenschede.de/