Bochum. Vierter und letzter Abschnitt des Ausbaus Herner Straße könnte schon vor November 2015 abgeschlossen sein, weil Kanalarbeiten in Fahrtrichtung Bochum frühzeitig gestartet werden konnten. Stadt und ausführende Baufirma sind mit der Zusammenarbeit zufrieden, Geschäftsleute und Anwohner milde gestimmt.
Wolfgang Dohrow (59) wohnt an der Herner Straße. Heute kann er nicht aus seiner Garage herausfahren. Die Straße ist aufgerissen, eine Baumaschine blockiert. Mitarbeiter der Firma Depenbrock Bau prüfen die Lage alter Versorgungsleitungen. „Es ist nicht schlimm. Ich habe den Bauarbeitern gesagt, ich kann auch morgen rausfahren“, sagt Dohrow, der den Arbeiten über den Zaun eine Weile zuschaut.
Diese Situation scheint symbolisch zu sein für ein positives Klima auf und an der Baustelle des vierten und letzten Abschnitts des Ausbaus der Herner Straße, der insgesamt etwa 6,5 Millionen Euro kosten wird.
Gestern war insofern ein guter Tag: Der Restausbau der Herner Straße zwischen der A40-Anschlussstelle und Moritzstraße in Fahrtrichtung Herne verläuft schneller als erwartet. Am Donnerstag teilte das Tiefbauamt der Stadt gemeinsam mit der ausführenden Firma Depenbrock Bau mit, dass der Ausbau bis zur Ecke Hiltroper Straße, inklusive Radweg, abgeschlossen ist und der Rest bis Ende des Jahres beendet werden soll. „Das beruhigt uns, weil wir nicht wissen, was im Winter auf uns zu kommt“, sagte Uwe Seidel, Leiter des Tiefbauamts.
Stadt und Firma sind zufrieden
Herner Straße wird zum Nadelöhr
Trotz Entdeckungen in der Tiefe wie einer alten Baugrube samt Mauer vom Bau der U 35, die herausgesägt werden musste, konnte der Zeitplan mehr als eingehalten werden. „Das hat uns vier Wochen beschäftigt, aber wir haben dann einfach woanders weitergemacht“, schildert Bereichsleiter bei Depenbrock Bau, Thomas Rentz. Die zügige Arbeitsweise habe es ermöglicht, bereits jetzt mit den Kanalarbeiten auf der anderen Straßenseite zu beginnen. Wenn es so weitergehe, könne Ende 2014 die Hälfte der Kanalarbeiten schon erledigt seien, obschon diese erst für nächstes Jahr geplant gewesen seien, teilten die Verantwortlichen mit. Das bedeutet: Die Bauarbeiten könnten früher als geplant beendet werden. Ursprünglich wurde als Bauende der November 2015 anvisiert.
Die Vertreter der Stadt und auch die Firma Depenbrock Bau fanden lobende Worte füreinander. „Probleme von Anliegern konnten wir immer auf dem kleinen Dienstweg regeln. Das hat sehr gut geklappt“, versicherte Thomas Fründ vom Tiefbauamt. Das Beschwerdeaufkommen sei gering ausgefallen, so Amtsleiter Seidel. Die Baufirma aus Stemwede mit einer Niederlassung in Duisburg arbeitet das erste Mal für die Stadt Bochum. Die Stimmung ist herrvorragend. Nicht zuletzt die Information der Bürger im Vorfeld der Baumaßnahme habe zu einem verständnisvollen Umgang an der Baustelle geführt, sagte Bereichsleiter Rentz. Thomas Fründ vom Tiefbauamt schildert: „Ich habe mittlerweile einen Verteiler mit 300 E-Mail-Adressen. Damit informiere ich die Leute über aktuelle Maßnahmen auf der Baustelle.“