Bochum. Sie ist eine der Hauptverkehrsadern der Stadt: Der aktuelle Umbau erhöht die Belastung für Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf der Herner Straße zudem noch. Park-&-Ride-Parkplätze auf dem ehemaligen Unger-Gelände in Riemke sollen Autofahrer nun zum Umsteigen auf die U35 verleiten.

Sie ist eine der am meisten befahrenen und belasteten Straßen der Stadt. Und mit dem Umbau des Teilabschnitts zwischen A 40 und Moritzstraße lassen Anwohner und Nutzer der Herner Straße gleichermaßen jeden Tag Nerven. Ein Park&Ride-Parkplatz auf dem Gelände des früheren Möbelhauses Unger in Riemke, unmittelbar neben der Anschlussstelle zur Autobahn 43, soll nun Abhilfe schaffen.

Vom 1. Oktober an stehen auf einer 6800 qm großen Fläche insgesamt 220 Parkplätze zur Verfügung. Angefahren wird sie über die Rensingstraße über die alte Parkplatzzufahrt des früheren Möbelhauses Unger.

"Multimodale Mobilität stärken"

Die Stadt stellt die Parkplätze kostenfrei bereit, damit Autofahrer ihr Fahrzeug abstellen und den Weg in die Stadt mit dem öffentlichen Nahverkehr bestreiten. Sie verspricht sich davon mehrere positive Effekte: Die Herner Straße soll entlastet werden, „insbesondere im Hinblick auf die Bauarbeiten“, Lärm und Feinstaub gemindert sowie die Chance erhöht werden, neue ÖPNV-Kunden zu gewinnen.

„Für uns ist das eine Chance, die multimodale Mobilität zu stärken“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann über das Projekt von Stadt und Bogestra. Das Verkehrsunternehmen stellt Mitarbeiter ab, die morgens zwischen 6 und 9 Uhr den Ticketkauf für Pendler an der U 35-Haltestelle „Rensingstraße“ unterstützen. Stadt und Bogestra wollen das Angebot in nächster Zeit bewerben. In einer Verwaltungsvorlage der Stadt zum Thema Lärmminderung hatte es bereits im Frühjahr geheißen, der Umstieg von Autofahrern auf die U 35 „könnte zu einem realen Vorteil werden“.

Kosten von 26.500 Euro

Zunächst einmal bis September 2015 soll das Projekt laufen. Bis dahin hat die Stadt das Grundstück vom Möbelunternehmen Hardeck gemietet, das wiederum es 2011 vom früheren Eigentümer erworben hatte. Die ursprüngliche Planung sah vor, einen Bürokomplex auf dem Areal zu errichten.

Vorstellbar ist offenbar nun, dass die Park-&-Ride-Lösung über das Projektjahr hinausgeht. Denn: „Falls es ein Erfolg sein sollte, würden wir mit dem Eigentümer für die Zeit danach verhandeln“, sagt Stadt-Sprecherin Barbara Gottschlich. Aus der ÖPNV-Pauschale seien 26.500 Euro für Miete, Sicherung, Schotter und Schilder verwendet worden. Andernorts wurden gute Erfahrungen mit Park & Ride an Ausfallstraßen gemacht. In Münster etwa sei eingangs der Stadt in unmittelbarer Nähe zur A 43 der Parkplatz von Pendlern, die stadteinwärts mit dem Bus fahren, „sehr gut ausgelastet“, so Stadtsprecher Joachim Schick.