Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 8. Mai 1879, Eröffnung der ev. Christuskirche in der Innenstadt.
Eines der markantesten Gebäude in Bochum ist die Christuskirche nahe dem Rathaus. An prominenter Stelle gelegen, ist vor allem ihr Turm ein Blickfang. Er wurde absichtlich so rußgeschwärzt belassen, wie er sich nach den Kriegsschäden präsentierte. Das Kirchenschiff, das im Bombenkrieg vernichtet wurde, wurde 1959 durch einen modernen Anbau ersetzt.
Bochumer Christuskirche wurde zur „Kirche der Kulturen“
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Das große Gotteshaus entstand während des ständigen Anwachsens Bochums in den Gründerjahren des Ruhrgebiets. Am 8. Mai 1879 wurde die neugotische Kirche eröffnet, im Oktober 1878 war der 72 m hohe Turm aus Sandstein fertiggestellt worden.
Später predigte in der Christuskirche der evangelische Pfarrer Hans Ehrenberg, ein Vertreter der „Bekennenden Kirche“ im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
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Gottesdienste finden heute nicht mehr statt
Die Christuskirche wird heute nicht mehr für Gottesdienste genutzt, sondern versteht sich als „Kirche der Kulturen“. Unter anderem finden Musikveranstaltungen, Lesungen und Symposien statt. Außerdem steht sie als „Denkmal gegen Gewalt“ für Frieden und Völkerverständigung – auch eingedenk ihrer „Heldengedenkhalle“ im Sockel des Turms. Dort sind die Namen von gefallenen Soldaten der Kriege von 1870/71 und 1914/18 eingetragen und es werden „Deutschlands Feindstaaten“ aufgelistet.
Der Platz vor dem Turm wurde mit Bezug auf die Gedenkhalle ein Hauptprojekt der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Der Künstler Jochen Gerz entwickelte dazu den „Platz des Europäischen Versprechens“.