Bochum. Der Hauptbahnhof Bochum erhält gute Noten im VRR-Stationsbericht. Sechs von neun S-Bahnhöfen erhalten aber die Rote Karte. Das Problem: Graffiti.

Sauber sind der Hauptbahnhof in Bochum und die insgesamt neun S-Bahnhöfe. Das geht aus dem Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für 2019 hervor. Trotzdem sind sechs der zehn Stationen insgesamt in einem nicht akzeptablen Zustand. Sie liegen im roten Bereich.

Eine bedenkliche Abwärtsentwicklung. Noch zwei Jahren zuvor hatte es nur für zwei Stationen „Rot“ gegeben, dreimal gab es „Grün“. Die Verschlechterung reiht sich ein in die allgemeine Tendenz im VRR-Bereich. „Diese Abwärtsentwicklung muss im Interesse unserer Kunden unbedingt gestoppt werden“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald Lünser. Es gebe deutlichen Handlungsbedarf. Dem VRR bleibe dabei allerdings nur die Möglichkeit des Appells, das es keine vertraglichen Beziehungen zu den Anlagenbetreibern – Deutsche Bahn, Kommunen oder Dritte – gibt.

Wattenscheid hat sich verbessert

Buchstäblich im grünen Bereich, die VRR-Bewertung erfolgt nach dem Ampelprinzip, sind in Bochum lediglich der Hauptbahnhof und neuerdings auch die S-Bahnstation in Wattenscheid, deren Zustand sich gegenüber dem Vorjahr verbessert hat. Mit „Gelb“ (noch akzeptabel) bewertet werden die S-Bahnhöfe in Riemke und Dahlhausen. „Rot“ gibt es für Bochum West, Hamme, Ehrenfeld, Langendreer, Langendreer-West und Wattenscheid-Höntrop. Vier davon sind aus Sicht des VRR in einem Zustand, der eine Modernisierung erforderlich macht. Die allerdings ist momentan nicht in Sicht.

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Wie immer auch die Gesamtbewertung von Bahnhof und Haltepunkten ausgegangen ist. In fast allen Fällen sind vor allem Graffiti das große Problem. Die einzigen Ausnahmen: Der Hauptbahnhof ist davon nicht betroffen, und auch nicht der Bahnsteig in Wattenscheid. Ansonsten sind Stationen wie auch Bahnsteige mit Schmierereien mehr oder weniger zugekleistert.

Landesförderung ausgelaufen

In diesem Punkt ist Bochum keine Ausnahme. Fast überall sind Graffiti die Ursache für schlechte Bewertungen unter den insgesamt 297 Stationen. „Sie tragen in den Augen der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei“, heißt es im Stationsbericht. Die Deutsche Bahn betreibe zwar weiterhin eine „Graffiti-Offensive“. Aber ohne finanzielle Unterstützung des Landes habe sie aber weniger Schäden beseitigt, als während der Förderphase zwischen 2010 und 2018 entstanden sind.