Bochum-Hiltrop. Zu viel Verkehr, zu hohes Tempo und in der Folge brenzlige Situationen: Im Bochumer Norden sollen jetzt zwei Gefahrenpunkte entschärft werden.
Die Hiltroper Straße in Bochum-
Hiltrop
soll für Fußgänger und
Radfahrer
sicherer werden. Dieses Ziel setzen sich die Politiker der Bezirksvertretung Bochum-Nord – und dabei wahrscheinlich auf Ampeln. Denn der aktuelle „Test“ zeige, dass dies durchaus funktioniert. Er hat allerdings auch Haken.
Das Gesicht der Hiltroper Straße habe sich im Laufe der Jahrzehnte komplett verändert, sagt Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD). „Früher, zu Zeiten der Zechen Constantin und Lothringen 4, war das hier in erster Linie ein Industriezubringer. Heute ist sie eine Wohnstraße.“ Und eine, die von immer mehr Autofahrern genutzt wird. „Die Leute aus Herne und Castrop fahren wegen der Staus auf der A 43 gerne über die Hiltroper Straße und Nebenstraßen“, weiß Donner.
„Am liebsten würden wir eine Maut einführen, aber das ist ja leider nicht zulässig“, scherzt der Bezirksbürgermeister. Daher schlug seine Partei in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Nord eine Alternative vor, um die Strecke zu beruhigen. Sie möchte die derzeit temporär installierte Ampel an der Kreuzung Hiltroper Straße/Bergener Straße zur Dauerlösung machen. Diese wurde im Zuge der Kanalbauarbeiten im Dorf Hiltrop eingerichtet. Denn durch die Baustelle dort ist der Hausacker nur über die Bergener Straße erreichbar, was mehr Verkehr mit sich bringt.
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Darüber hinaus sollte laut SPD von der Verwaltung geprüft werden, ob eine weitere Ampel in Höhe der Einfahrt zur Sportplatzanlage Hunsrückstraße sinnvoll sei und wenn ja, ob sie mit einer Ampel an der Bergener Straße so gekoppelt werden könne, dass nur der Verkehr eine „grüne Welle“ erhält, der maximal 50 km/h schnell ist. Für Henry Donner ist dieser Punkt u.a. aufgrund der Bushaltestelle „Düppe in der Wanne gefährlich, „weil viele Autos die haltenden Busse in der Kurve überholen“.
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Ideen, die in der Bezirksvertretung kontrovers diskutiert wurden. Die Probleme auf der Hiltroper Straße sieht die CDU ebenfalls. Sie hält die Lösung mit den Ampeln allerdings für „zu kurz gesprungen“, so CDU-Sprecher Andreas Konze, dessen Partei der Auffassung ist, dass zunächst die Gesamtsituation, das heißt die Hiltroper Straße mit den Einmündungen zum Sportplatz und zur Bergener Straße, mit dem Kreisverkehr Hiltroper Straße/Dietrich-Benking-Straße und der Kreuzung im Dorf Hiltrop, untersucht werden sollte. Eine Entscheidung über die Installation von Ampeln sollte bis zur Vorlage der Untersuchungsergebnisse aufgeschoben werden.
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Was laut Hubert Wegener (CDU) zeitlich kein Problem sein sollte. „Die Ampel an der Bergener Straße ist ja da, und das auch noch für viele Monate.“ Sie allein erzeuge zu den Stoßzeiten allerdings auch lange Staus, gibt Wegener zu bedenken. Weshalb er abermals die Idee eines Kreisverkehrs an dieser Stelle einbringt. „Warum nicht ein Mini-Kreisel wie am Josef-Hospital, damit der Verkehr ausgebremst wird?“ Dafür plädiert auch Achim Wilde von den Piraten, für den „eine Ampel kein Mittel ist, um Raser zu stoppen“.
Ein weiter Haken: Durch die Ampel und viele haltende Autos werden die Anwohner der Kreuzung Bergener Straße/Hiltroper Straße „regelrecht zugestunken
“, hat Bezirksbürgermeister Henry Donner entsprechende Beschwerden schon wahrgenommen.
Auch Friedel Donschen (Freie Bürger) ist daher gegen einen Schnellschuss. „Man sollte das Ganze vernünftig untersuchen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes.“ Grund zur Eile gebe es in der Tat nicht. „Die Baustelle bleibt uns bestimmt noch zehn, 15 Monate erhalten.“
Am Ende der Diskussion kommt die Bezirksvertretung Nord einstimmig zu dem Entschluss, die Verwaltung mit der Untersuchung der gesamten Verkehrssituation zwischen der Hiltroper Straße/Einmündung zum Sportplatz bis zur Dietrich-BenkingStraße/Frauenlobstraße zu beauftragen. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse bzw. Handlungsempfehlungen werde dann über mögliche Ampeln entschieden.
Bis dahin müsse die temporäre Ampel an der Hiltroper Straße/Bergener Straße in Betrieb bleiben, gegebenenfalls auch über das Ende des Kanalbaus Im Dorf Hiltrop hinaus.
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