Bochum. Bilder, Texte und Klänge: In dem neuen Band von Oskar Gölzenleuchter und Eva Daeneke treffen die Künste aufeinander. Dem Buch liegt eine CD bei.

Einen gehaltvollen Kunstgenuss über viele Genregrenzen hinweg versprechen der Gerther Künstler H.D. „Oskar“ Gölzenleuchter und die Lyrikerin und Musikerin Eva Daeneke. Unter dem Titel „Soyads Wort-Klang-Bilder“ bringen sie ein Buch heraus, in dem Gedichte, Bilder und sogar Musik miteinander verschmelzen.

Denn: Dem Buch liegt eine CD mit Musikstücken bei, die während der Lektüre angehört werden sollte. Nur so erschließt sich dem Leser die gesamte Bandbreite dieses Gedichtbandes, das in einer Auflage von vorerst nur 70 Exemplaren in Gölzenleuchters Werkstatt Wort & Bild erscheint. Bei einer Präsentation am Sonntag, 1. September, um 16.30 Uhr im Kulturhaus Thealozzi kann man tiefer in die Bilder- und Klangwelten eintauchen.

Auf die Idee für dieses multimediale Projekt kam Gölzenleuchter während einer Feier zum 25. Geburtstag des Zentrums für Tanz und Bewegung, das ebenso wie seine Werkstatt im Gerther Kulturmagazin beheimatet ist. „Während einer Tanzperformance habe ich mich da reingesetzt und gemalt“, erzählt er. „Auf diese Weise traten Tanz, Malerei und auch die vorgetragenen Gedichte in eine wunderbare Wechselbeziehung.“

Lyrik, Malerei und Musik werden zum Gesamtpaket

So kam Gölzenleuchter ins Gespräch mit der Bochumer Musikerin Eva Daeneke und der Darmstädter Malerin Ute Laucks, die gemeinsam die Idee entwickelten, Lyrik, Malerei und Musik zu einem Gesamtpaket zu schnüren. Zu den Texten, die größtenteils aus Eva Daenekes Feder stammen, steuerte Ute Laucks die passenden Bilder bei. Beides brachte Daeneke daheim am Computer schließlich in Verbindung mit atmosphärischen Stücken: „Das sind Klangbilder, die dazu entstehen“, sagt sie, „mal mit Harmonien, mal ohne.“ Die Musik sei durchaus experimentell und teils meditativ. Drei der fünf Kapitel des Buches wurden zudem von Performances der Tänzerin Katrin Krüger inspiriert.

Die CD sollte mit Muße gehört werden

Am besten lässt sich all dies genießen, wenn man sich etwas Ruhe gönnt und die CD mit Muße einlegt. Dazu kann man durch die Gedichte blättern, die teils auch vorgelesen werden, und eingehend die Bilder betrachten. „Alles steht für sich, und gleichzeitig verschmelzen Bilder, Texte und Musik zu etwas Neuem“, meint Daeneke. In den einzelnen Kapiteln, die Titel wie „Faces“, „Haut“ und „Unsichtbare“ tragen, werden gesellschaftskritische Fragen gestellt, die zum Nachdenken anregen sollen. „Das hat eine Tiefe und trotzdem eine Leichtigkeit“, meint Daeneke.

Als „vorsichtig optimistisch in den Wirren unserer Zeit“ beschreibt Gölzenleuchter die Arbeiten. Sein Text „In die Kälte der Zeit“ war Richtungsgeber für das letzte Kapitel, das unter dem Titel „Espero“ steht: Das bedeutet „Hoffnung“ auf Esperanto.