Bochum-Hiltrop. Das „Haus Hubbert“ in Bochum-Hiltrop hat neue Pächter. Das Ehepaar Bardak hat aber keinen leichten Start, denn vor dem Lokal wird massiv gebaut.
Die Startbedingungen sind erschwert: Nicht nur, weil die Corona-Krise jede Menge Hygieneauflagen und weniger Restaurantbesucher mit sich bringt, sondern auch, weil die Kanalarbeiten an der Dietrich-Benking-Straße in Bochum-Hiltrop noch immer andauern. Und die befinden sich direkt vor dem Restaurant „Haus Hubbert“ – der neuen Wirkungsstätte von Mirjana Vujovic-Bardak (40) und Bojan Bardak (37).
Baustelle in Bochum-Hiltrop erschwert neuen Pächtern von „Haus Hubbert“ den Start
Die gebürtige Montenegrinerin und der gebürtige Kroate sind trotzdem guter Dinge: „Die Neueröffnung ist geglückt, zum Mittagstisch waren schon viele Gäste da“, sagen die neuen Pächter, die das Restaurant seit dem 1. September führen. Pläne, sich zur Ruhe zu setzen, sollen die ehem a ligen Pächter Olga und Dragan Corovic zwar ohnehin gehabt haben, die Baustelle hat sie aber zusätzlich beschleunigt.
„Es ist natürlich ärgerlich, dass sich durch die Baustelle kein schöner Blick aus dem Fenster bietet und es Parkschwierigkeiten gibt“, geben die Gastronomen zu. Fußläufig sei das Restaurant aber erreichbar, einen störenden Lärmpegel wollen sie – gerade abends nach Ende der Arbeiten – ebenfalls nicht ausmachen.
Konzept: Vieles bleibt, einiges ist neu
„Vom Konzept bleibt vieles beim Alten, aber wir haben einiges renoviert“, verraten die Gastronomen. Statt einstiger Holztheke begrüßt den Besucher nun ein Tresen in grau-blauer Farbe, die neuen Sitzmöbel passen farblich dazu. Den Großteil davon hat Bojan Bardak selbst gestemmt: „Ich bin Meister für Rohbau und habe in Deutschland zuvor in der Baubranche gearbeitet“, sagt der 37-jährige Vater von zwei kleinen Kindern. Vor fünf Jahren kam er aus Kroatien nach Deutschland, Ehefrau Mirjana Vujovic-Bardak konnte zweieinhalb Jahre später nachgeholt werden.
„Ich habe viele Jahre in Budva als Geschäftsführerin eines Restaurants gearbeitet“, sagt die 40-Jährige. Viele Gemeinsamkeiten mit Hiltrop hat der montenegrinische Badeort an der Adriaküste wohl nicht, aber: „Wir haben viele Spezialitäten aus der Balkanküche auf der Karte“, sagt Vujovic-Bardak. Neben Steaks, für die „Haus Hubbert“ auch schon zuvor bekannt war, gibt es Schnitzelspezialitäten, Grillplatten, Salate und mediterrane Gerichte.
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„Es gibt auch weiterhin einen Lieferservice und einen Mittagstisch. Außerdem wollen wir nachmittags Kaffee und Kuchen anbieten“, sagen die Gastronomen. Zur Eröffnung wurde mittags zum Beispiel ein Gemüsecremesüppchen, Hacksteak mit Schafskäse und Torte serviert. Das Team besteht aus sieben Köpfen, Mirjana Vujovic-Bardak unterstützt in der Küche, Bojan Bardak schmeißt gemeinsam mit Kellnerin Gordana Markovic den Service.
Einer der letzten Versammlungsorte in Hiltrop
Dass Hiltrop mit „Haus Hubbert“ nicht ein weiteres Restaurant verliert, freut den Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD). „Ich wohne seit mehr als 30 Jahren in Hiltrop und habe sechs Kneipensterben miterlebt“, sagt er. Dabei benötige Hiltrop dringend eine gut besuchte Gastronomie.
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„Haus Hubbert ist einer der letzten Versammlungsorte für die Menschen hier“, sagt Donner. Da Hiltrop dörflich geprägt sei, herrschten andere Nachbarschaftsverhältnisse als in anderen Stadtteilen vor. „Es geht also nicht nur um den wirtschaftlichen Erhalt eines Standortes, sondern auch darum, Quartiersmittelpunkte zu erhalten“, findet Donner.
150 Quadratmeter für Feiern aller Art
Das Restaurant „Haus Hubbert“ befindet sich an der Dietrich-Benking-Straße 2b in Hiltrop. Die Öffnungszeiten sind: 11.30 bis 22.30 Uhr – künftiger Ruhetag wird der Mittwoch sein. Reservierungen unter Tel. 0234/ 85 10 71.
Die Räumlichkeiten sind etwa 150 Quadratmeter groß und können auch für Feiern wie Beerdigungen, Firmungen, Geburtstage oder Kommunionsfeiern gebucht werden.
Die Kanalarbeiten, die in mehreren Abschnitten seit Ende 2019 stattfinden, sollen indes noch etwa zehn Monate dauern – bis zum Spätsommer 2021. Zur Einrichtung der Baugrube für den unterirdischen Vortrieb des Kanals ist die Einmündung „Im Hagenacker“ auf die „Wiescherstraße“ aktuell gesperrt. Zuvor musste bereits ein Baum umgepflanzt und eine Bushaltestelle versetzt werden.
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„Die Gastronomen sollen wissen, dass wir sie unterstützen“, sagt Henry Donner. Das geht aber bekanntlich vor allem auf eine Tour: durch genügend Restaurantbesuche. Kein Wunder also, dass es genau das ist, was sich die neuen Pächter für ihre Zukunft wünschen: „Zufriedene Gäste, volle Tische – einen Laden, der läuft“, sagen Vujovic-Bardak und Bardak. Für die Zeit nach den Bauarbeiten haben die Gastronomen schon Pläne: „Wir wollen die Terrasse im Außenbereich neugestalten“, sagen sie.
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