Bochum.
Knapp 20 Meter über der A40 liefen die Betonierarbeiten für die neue Brücke am künftigen Westkreuz der A40. Bei diesen Temperaturen keine leichte Aufgabe, weil der Beton nicht zu schnell abkühlen darf. Schon einmal mussten die Arbeiten verschoben werden.
Früh ging der Wecker an diesem Montag für die Betonbauer am neuen Westkreuz, empfindlich früh. 35 Mann stark rückte um 5 Uhr die Schar der Facharbeiter in tiefer Dunkelheit an. Sechs Grad unter dem Gefrierpunkt zeigte das Thermometer. Da oben auf dem Brückenbauwerk, gut 18 Meter über dem brausenden Verkehr auf der A40, dürften es noch ein paar Grade kälter gewesen sein, gefühlt zumindest.
Beton über der A40
Was früher unmöglich schien, erlaubt moderne Technik, bei guter Vorbereitung versteht sich. Ohnehin drückt der enge Zeitplan, denn einmal schon musste die Betonierung der gebogenen Brücke verschoben werden, damals war es noch kälter.
Sprengung im Januar
Ähnlich früh wie die Betonbauer mussten Georg Timmerkamp und Karsten Klein am Montag aus den Federn. Die beiden Diplom-Ingenieure sind für die Bauüberwachung für Straßen.NRW zuständig. Denn, was zwei Betonwerke in gleicher Qualität liefern, muss überprüft werden, so ist das im Brückenbau. „Wir haben ein bestimmtes Ausbreitmaß bestellt und das lässt sich in einem bestimmten Verfahren testen“, erklärt Timmerkamp. Etwas vereinfacht ausdrückt: Es wird beobachtet, wie sich eine bestimmte Menge Beton ausbreitet. Das Ergebnis ist einem Kuhfladen nicht ganz unähnlich. Das ist wichtig, denn für bestimmte Bauwerke sind unterschiedliche Betonsorten nötig.
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Bis in den späten Abend zogen sich die Betonierarbeiten hin. Drei Betonpumpen mit ihren charakteristischen Riesenarmen brachten den Nachschub nach oben. Und der musste ununterbrochen fließen. Zweihundert Ladungen von Betonmischern sorgen dafür. Am Wochenende pusteten gewaltige Lüfter, Haartrocknern für Riesen nicht ganz unähnlich, die Holzverschalung trocken. „ Feuchtigkeit können wir beim Betonieren überhaupt nicht gebrauchen“, sagt Karsten Klein. Der auch weiß, dass der Beton nicht zu schnell abkühlen darf. Spezielle Thermodecken sollen das verhindern. Bis zu mehrere Zentimeter lange Risse wären fatal, dürften sich auf die Haltbarkeit auswirken. Denn nur gut fünf Zentimeter unter der Betonoberfläche liegen die Armierungseisen. Reichte ein Riss dorthin, hätte der Rost bald seine helle Freude.
Projektleiter Rolf Witte nahm sich an diesem frostigen Montag ebenfalls Zeit. Das WDR-Fernsehen suchte neue Perspektiven von der Dauerbaustelle. Spektakulär dürfte es am 7. und 24. Januar kommenden Jahres werden. Dann werden voraussichtlich die Brückenreste an der Westenfelder und Bahnhofstraße in Wattenscheid gesprengt, um den Anwohnern die nervenden Abbrucharbeiten zu ersparen.
