Bochum. .

Eines der wohl ältesten Tankstellengebäude an der A 40 wird nun für den Bau des Westkreuzes abgerissen. Zuletzt nutzte das Hummer-Racing-Team das Gelände.

Das wohl älteste Tankstellengebäude am Ruhrschnellweg muss dem Bau des Westkreuzes weichen. Seit den 30er Jahren steht das charakteristische Gebäude mit dem runden Vorbau und dem spitz zulaufenden Dach unmittelbar an der Wattenscheider Straße.

Zurzeit laufen die Vorbereitungen für den Abriss. Fenster und Türen sind entfernt. Ursprünglich gehörte auch die vor gut drei Monaten abgerissene Shelltankstelle direkt an der Autobahn dem gleichen Pächter. Ältere Bochumer erinnern sich womöglich noch an die grün-weißen Rheinpreußen-Wappen. Unter dieser Marke verkauften Bergwerksunternehmer bis in die 60er Jahre hinein Kraftstoffe.

Franky’s-Truckstopp war in der Szene berühmt

Zuletzt motzten begeisterte Schrauber kraftstrotzende PS-Monster der Marke Hummer auf. Das Racing-Team von Uwe Zirbes quartierte sich in dem ehemaligen Tankstellengebäude ein. Zwei Mal in Folge gewann er mit seinem Team die deutsche Rallye-Meisterschaft auf Offroad-Strecken.

Bis die schwarzen Querfeldein-Maschinen kamen, erlebte das Gelände unter der Ägide von „Franky’s Truckstopp“ bereits vergleichsweise rosige Zeiten. Vorbeihastende Autofahrer stoppten sonst höchstens einmal, um sich beim fliegenden Blumenhändler mit frischem Grün für die Schwiegermutter einzudecken. Sonst schreckte das trostlose Grundstück im Schatten der Autobahn eher ab, wenn man von dem eher von einem überschaubaren Kreis frequentierten Paletten-Service absieht.

Doch die Lastwagenfahrer schlossen dieses triste Stückchen Bochum in ihr großes Herz. Schließlich sprach sich die Qualität vom Gulasch mit Nudeln bei Franky’s-Truckstopp in der Szene herum. Jetzt verschluckt das Westkreuz dieses Grundstück und seine Geschichte.

Ausgetankt

Die Shelltankstelle in Stahlhausen an der A 40 wird geschlossen. Foto: Udo Kreikenbohm
Die Shelltankstelle in Stahlhausen an der A 40 wird geschlossen. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Foto: Udo Kreikenbohm
Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Die Tankstelle öffnete 1957 die Zapfsäulen. Foto: Udo Kreikenbohm
Die Tankstelle öffnete 1957 die Zapfsäulen. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Lager- und Werkhalle. Foto: Udo Kreikenbohm
Lager- und Werkhalle. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Die letzte Kundin Andrea Gerlach. Foto: Udo Kreikenbohm
Die letzte Kundin Andrea Gerlach. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Das Team. Michel und Matthias Habelmann, Sarah Gerlach, Laura Gerlach, Wolfgang Kuhlmann und Volker Strauss. Foto: Udo Kreikenbohm
Das Team. Michel und Matthias Habelmann, Sarah Gerlach, Laura Gerlach, Wolfgang Kuhlmann und Volker Strauss. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Foto: Udo Kreikenbohm
Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Michel Habelmann demontiert die Handtuchhalter. Foto: Udo Kreikenbohm
Michel Habelmann demontiert die Handtuchhalter. Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Foto: Udo Kreikenbohm
Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Foto: Udo Kreikenbohm
Foto: Udo Kreikenbohm © WAZ FotoPool
Eine Aufnahme vom 6. Januar 1955. Die Tankstelle der Rheinpreußen-Kette (Haniel Konzern) am Ruhrschnellweg, Bundesstraße 1, in der Nähe zur Kreuzung mit der Wattenscheider Straße. Diese und die Tankstelle an der Auffahrt Stahlhausen gehörten zusammen. So etwas nennen Experten Doppeltankstelle. Bildnachweis: Stadt Bochum
Eine Aufnahme vom 6. Januar 1955. Die Tankstelle der Rheinpreußen-Kette (Haniel Konzern) am Ruhrschnellweg, Bundesstraße 1, in der Nähe zur Kreuzung mit der Wattenscheider Straße. Diese und die Tankstelle an der Auffahrt Stahlhausen gehörten zusammen. So etwas nennen Experten Doppeltankstelle. Bildnachweis: Stadt Bochum © Stadt Bochum, Presseamt
Ein Bild aus den 30er-Jahren. Heute befindet sich an dieser Stelle die Werkstatt des Hummer-Racing-Teams. Bildnachweis: Stadt Bochum
Ein Bild aus den 30er-Jahren. Heute befindet sich an dieser Stelle die Werkstatt des Hummer-Racing-Teams. Bildnachweis: Stadt Bochum © Stadt Bochum, Presseamt
Blick vom Gasometer auf dem Ruhrschnellweg, die Abfahrt Stahlhausen sowie das Werk des Bochumer Verein Höntrop im Jahr 1961. Links mitte ist die Tankstelle der Rheinpreußen-Kette (Haniel-Konzern) zu erkennen. Bildnachweis: Stadt Bochum
Blick vom Gasometer auf dem Ruhrschnellweg, die Abfahrt Stahlhausen sowie das Werk des Bochumer Verein Höntrop im Jahr 1961. Links mitte ist die Tankstelle der Rheinpreußen-Kette (Haniel-Konzern) zu erkennen. Bildnachweis: Stadt Bochum © Stadt Bochum, Presseamt
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