Bochum-Querenburg. Das Uni-Center in Bochum sorgt wieder für Schlagzeilen: Der Verwalter ist insolvent. Schon kursieren die Gerüchte. Das sagt der Eigentümer.

Schlechte Nachrichten aus dem Uni-Center in Bochum-Querenburg: Der Verwalter des Geschäftsbereichs, die Unternehmensgruppe um die Koprian iQ Management, hat beim Amtsgericht Hamburg Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren gestellt. Das schürt vor Ort natürlich die Sorge, dass es mit dem Uni-Center begab geht.

Uni-Center: Verwalter ist insolvent – Sorgen werden größer

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Die wirtschaftliche Schieflage der Unternehmensgruppe sei im Wesentlichen auf die Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Zahlungsschwierigkeiten und -ausfällen der Kunden sowie einen langwierigen Rechtsstreit zurückzuführen, heißt es im Internet im „Insolvenz-Portal“. Demnach bietet Koprian seit 2008 Leistungen auf den Gebieten des Centermanagements, des Property- und Facilitymanagements, der Vermietung/ Koordination sowie der Planung und Realisierung von Konzepten an. Dazu zählen sieben Einkaufscenter, darunter das Uni-Center Bochum, das Koprian im Auftrag des Eigentümers Grand-City-Property verwaltet.

Klaus Pannen von der gleichnamigen Rechtsanwaltskanzlei in Hamburg bestätigt all das. Koprian befinde sich nach wie vor in Eigenverwaltung. Er sei als Generalbevollmächtigter der Geschäftsleitung nun dafür zuständig, das in Seenot geratene Boot wieder auf Kurs zu bringen. „Dazu führen wir derzeit erfolgversprechende Verhandlungen mit Investoren“, sagt Pannen, der auch in Sachen Koprian seinem Credo treu bleiben möchte: „Sanieren statt Liquidieren.“

Viele Leerstände prägen das Bild der Einkaufspassage im Uni-Center in Bochum-Querenburg. Zahlreiche Schaufenster wurden plakatiert.
Viele Leerstände prägen das Bild der Einkaufspassage im Uni-Center in Bochum-Querenburg. Zahlreiche Schaufenster wurden plakatiert. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

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Vor Ort, so Pannen, laufe alles weiter. Also auch die Verwaltung des Geschäftsbereichs des Uni-Centers. Dort allerdings sieht Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) einiges im Argen liegen. Er kritisiert, dass sich der Einzug von Rossmann in das frühere Ladenlokal von Netto verzögere, weil seinen Informationen zufolge Anträge für einen Umbau nicht gestellt worden seien.

Die aktuelle Entwicklung im Uni-Center verfolgt Breitkopf mit Bauchschmerzen. Dass ausgerechnet Koprian insolvent ist, schmerzt ihn besonders. „Denn wenn hier etwas passiert ist, dann durch Koprian“, sagt der Politiker. Er berichtet zudem von Gerüchten, das Uni-Center stehe schon wieder zum Verkauf. Breitkopf befürchtet, dass dann nichts mehr investiert werde. Das schade nicht nur der Geschäftswelt. Er erinnert auch daran, dass im Uni-Center Verwaltung, Bürgerbüro und Bücherei untergebracht sind. „Was passiert dann mit den städtischen Einrichtungen?“

Stadt: Sind von Insolvenz nicht betroffen

Die Stadt möchte sich aktuellen Entwicklung im Uni-Center nicht äußern. „Hier handelt es sich um eine Angelegenheit zwischen dem Besitzer und Koprian. Die Stadt ist hiervon nicht betroffen“, sagt Sprecher Peter van Dyk auf WAZ-Anfrage. Die Stadt habe Mietverträge mit dem Eigentümer, nicht mit Koprian. „Diese Verträge sind also von einer Insolvenz der Koprian iQ nicht betroffen, auch hat die Stadt seitens des Eigentümers keine Information über eine Änderung des Mietverhältnisses“, so van Dyk weiter.Die Stadt sei aber sehr an einer stabilen, positiven Entwicklung des Uni-Centers als wichtigem Handels- und Dienstleistungsknotenpunkt im Bochumer Süden interessiert.

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Der Eigentümer des Uni-Centers, Grand City Property, versucht zu beruhigen: „Wir möchten klarstellen, dass das Center-Management weiterläuft und es keinen Einfluss auf die weitere Vorgehensweise gibt. Selbstverständlich ist sichergestellt, dass die Gewerbemieterinnen und -mieter gewohnt zuverlässig und kompetent durch das Center-Management betreut werden“, heißt es von Unternehmensseite. Alle etablierten Kontaktwege und Leistungen für die Gewerbemieter und Kunden blieben unverändert und wie gewohnt erhalten.

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Auch in der Umstrukturierung sei man weiterhin planvoll aktiv und liege voll im vorgesehenen Zeitplan, der mit allen Teilnehmenden verabredet wurde. „Wir stehen dazu kontinuierlich in Kontakt und Austausch mit der Stadt. Aktuell wird der Syntheseplan erarbeitet, der die Ergebnisse aus einer erfolgreich durchgeführten Workshop-Phase zusammenführt und anschließend der Stadt vorgestellt wird“, teilt GCP-Sprecherin Teresa Staill auf WAZ-Anfrage mit.

Die „bisherige positive Entwicklung“ im Uni-Center treffe bei Ankermietern und auch bei Neumietern „auf sehr gute Resonanz“. GCP verweist dabei auf den Umzug des Netto Richtung Uni-Bad und sieht als „weiteren Erfolg unserer nachhaltigen Bemühungen die Neuvermietung an ein Nagelstudio, das kürzlich eröffnet hat“.

Zu möglichen An- oder Verkaufsprozessen möchte sich GCP nicht äußern.