Bochum-Altenbochum. Nach der plötzlichen Schließung des Restaurants Femlinde in Altenbochum brodelt die Gerüchteküche. Sind auch „bei Lillo“ die Tage gezählt?
Die Gerüchteküche in Altenbochum brodelt gerade heftig, denn nicht wenige fragen sich: Gehen in zwei beliebten Restaurants im Stadtteil bald die Lichter aus? Die Gaststätte Femlindeam Freigrafendamm ist bereits geschlossen – und auch in dem italienischen Restaurant „bei Lillo“ an der Wasserstraße sollen die Tage angeblich gezählt sein. Doch was ist dran am Flurfunk? Wir haken mal nach.
Das Restaurant Femlinde unweit des Hauptfriedhofs ist in Altenbochum seit vielen Jahren eine verlässliche Adresse. Ob für Vereinstreffen, Beerdigungen, Hochzeiten oder beim abendlichen Plausch mit Freunden: Die rustikale Lokalität wird bei vielen für ihr gemütliches Ambiente, fürs leckere Schnitzel und das frisch gezapfte Pils geschätzt. Vor allem der Biergarten ist im Sommer gut frequentiert, während manche Besucher schon länger bemängeln, dass dem Flachdachbau im Inneren eine Renovierung wohl langsam gut zu Gesicht stehen würde.
Generationenwechsel bei Fiege
Bei der Privatbrauerei Fiege steht demnächst ein Generationenwechsel ins Haus. Nach fast 40 Jahren im Unternehmen kündigten die Brüder Hugo und Jürgen Fiege ihren Rückzug von der Firmenspitze an.Künftig soll die Leitung an ihre Kinder Carla und Hubertus Fiege übergehen. Wann genau der Wechsel in der Chefetage vollzogen wird, ist allerdings noch offen.
Sorge um zwei beliebte Lokale in Altenbochum
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Auch der SPD-Ortsverein Altenbochum trifft sich hier seit Jahren regelmäßig – und äußerst betrübt schauten die Mitglieder drein, als der Laden vor wenigen Wochen plötzlich schloss. „Für uns ist das die letzte Normalbürgerkneipe in Altenbochum, in der man sich ganz zwanglos treffen kann“, sagt der Vorsitzende Ulrich Wicking. „Wir hoffen inständig, dass solch ein bürgernaher Treffpunkt nicht komplett verschwindet.“
Tatsächlich hat Inhaberin Teodora Hinrichs ihr Restaurant geschlossen – wenn auch schweren Herzens, wie sie verrät. „Ich habe jetzt 17 Jahre in der Femlinde gearbeitet, die letzte sechs Jahre habe ich es selbst geleitet. Das hat immer großen Spaß gemacht.“ Doch für Hinrichs sei die Zeit gekommen, sich beruflich neu zu orientieren: „Ich habe mittlerweile eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht, womit ich fast fertig bin. Gerne möchte ich in diesem Beruf arbeiten.“ Daneben ist sie Mutter dreier Kinder (fünf bis 14 Jahre): „Dazu am Abend noch das Restaurant zu führen, wird mir einfach zu viel.“
Zum Jahreswechsel soll Femlinde renoviert werden
Doch Teodora Hinrichs ist zuversichtlich, dass es in dem Lokal bald weitergeht: mit neuen Betreibern und frischer Farbe. „Das ist einer der schönsten Biergärten der Stadt, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“
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Auch bei der Brauerei Fiege als Eigentümerin des Gebäudes glaubt man an das große Potenzial des Restaurants: „Wir haben das Objekt gekauft, um es weiterhin als Gastronomie zu erhalten“, erzählt Carla Fiege, Tochter von Firmenchef Jürgen Fiege. Voraussichtlich zum Jahreswechsel soll die Femlinde gründlich renoviert werden: „Die Renovierung ist notwendig. Danach sind wir zuversichtlich, zügig einen Nachfolger für das Lokal zu finden.“
„bei Lillo“-Pächter wollen gern in Altenbochum bleiben
Weitaus weniger deutlich ist die Lage in dem italienischen Lokal „bei Lillo“, das hohe Popularität weit über Altenbochum hinaus besitzt. Fest steht nur: Mitte des kommenden Jahres läuft für das Ehepaar Costanzino der Pachtvertrag aus. „Bislang haben wir noch keine Verlängerung bekommen, daher gehen wir davon aus, dass wir Ende Juni hier rausmüssen“, sagt Inhaber Calogero Costanzino, der sich bereits nach einem möglichen neuen Standort umschaut: „Wir wollen gern in Altenbochum bleiben. Alles geht weiter, das war immer mein Motto.“
Direkt nebenan plant der Gemeinnützige Wohnungsverein Bochum (GWV) einen Neubau mit 18 seniorenfreundlichen Wohnungen. Daneben halten sich Gerüchte, das Eck-Gebäude an der Wasserstraße / Velsstraße, das ebenfalls der Privatbrauerei Fiege gehört, solle kernsaniert werden. Ob das womöglich zusammenhängt?
„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir zur Weiterentwicklung der Immobilie keine konkreten Aussagen treffen“, sagt Carla Fiege. „Es gibt noch keinen genauen Zeitplan und kein Konzept.“ Mit dem Erfolg des Restaurants „bei Lillo“ zeigt sich die Brauerei aber sehr zufrieden: „Wir wünschen uns, dass der Betrieb bis auf Weiteres so weiterläuft.“