Bochum. Der rasant wachsende Lieferdienst „Gorillas“ kommt jetzt auch nach Bochum. Für die Kunden gilt ein Versprechen: In zehn Minuten ist die Ware da.

„Gorillas“ kommt nach Bochum. Die auffällige Reklame in einem Ladenlokal am Südring/Viktoriastraße kündet von der baldigen Eröffnung eines weiteren Standortes des rasant wachsenden Lieferdienstes im Ruhrgebiet.

„Lebensmittel geliefert ins zehn Minuten – Schneller als du“: So wirbt das Berliner Start-up-Unternehmen mit seinem Gründer Kağan Sümer für seinen Bringdienst, der binnen eines Jahres in 40 Städten im In- und Ausland aufgebaut wurde. Corona befeuerte das Geschäft: Lieferdienste boomen wie nie zuvor.

„Gorillas“ in Bochum: 2000 Artikel stehen zur Auswahl

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Per Smartphone-App können die „Gorillas“-Nutzer nach einer Registrierung aus 2000 Artikeln wählen. Obst, Gemüse und Fleisch sowie Tiefkühlware und Getränke zählen zum Sortiment, das einem kleinen Discounter entspricht. Es gelten Einzelhandelspreise, betont „Gorillas“. Die Liefergebühr beträgt unabhängig vom Bestellwert 1,80 Euro.

Der Lieferservice „Gorillas“ unterhält 40 Standorte – hier in Hamburg mit dem Fahrer Mahmoud Hendawy.
Der Lieferservice „Gorillas“ unterhält 40 Standorte – hier in Hamburg mit dem Fahrer Mahmoud Hendawy. © Unbekannt | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Die Ware wird von Fahrradkurieren, sogenannten „Ridern“, in einem Warenzentrum („Warehouse“) abgeholt und von 8 Uhr bis Mitternacht zu den Kunden nach Hause oder an den Arbeitsplatz gebracht. Die Lieferzone ist eingeschränkt, um das Zehn-Minuten-Versprechen halten zu können. In Essen und Dortmund, wo „Gorillas“ bereits am Markt ist, umfasst es den erweiterten Innenstadtbereich. In Metropolen wie Hamburg oder München wird auch in auswärtige Stadtteile geliefert.

Fahrradkuriere fordern bessere Arbeitsbedingungen

Laut „Gorillas“ sind alle Fahrerinnen und Fahrer fest angestellt und verdienen mindestens 10,50 Euro/Stunde (Mindestlohn aktuell: 9,60 Euro). „Kraftsparende E-Bikes sowie die gesamte Ausrüstung werden kostenlos zur Verfügung gestellt“, heißt es.

Gleichwohl kam es am vergangenen Wochenende zu einer Demo von „Gorillas“-Kurieren in Berlin. Sie fordern bessere Bezahlung, sicheres Equipment, wetterfeste Kleidung und mehr Mitbestimmung. „Die Rider stehen für uns im Vordergrund. Ihnen ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten, ist Teil unserer DNA“, versichert Kağan Sümer.

Start ungewiss – Mitarbeiter werden gesucht

Wann „Gorillas“ in Bochum an den Start geht, wollte eine Sprecherin am Dienstag auf WAZ-Anfrage nicht mitteilen. Auch die Frage, wie viele Arbeitsplätze entstehen, blieb mit Verweis auf eine offizielle Pressemitteilung vorerst unbeantwortet. Auf Job-Portalen werden aktuell mehr als ein Dutzend Mitarbeiter für das Warenlager in der Innenstadt gesucht.