Oberhausen. In Oberhausen gibt es bald Spiel- und Sportangebote im Kirchengebäude. Wann der Umbau losgeht und was mit Orgel, Altar und Taufbecken passiert.

Es kann losgehen. Die St. Josef Heide-Kirche in Oberhausen-Osterfeld wird zur Sportkirche umgebaut und bleibt damit Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil. Die Stadt Oberhausen und Vertreter des Bistums Essen haben am Mittwoch, 14. Juni 2023, den Überlassungsvertrag zur Umwandlung des ehemaligen Gotteshauses an der Hertastraße unterzeichnet. Allerdings: Eröffnung feiert die Sportkirche voraussichtlich ein Jahr später als geplant, nämlich im Jahr 2025.

Bereits 2020 hat der Rat der Stadt Oberhausen dem Projekt den Weg geebnet. Mit rund 3,3 Millionen Euro wird die außer Dienst gestellte Kirche umgebaut. 90 Prozent der Kosten werden durch Fördermittel des Bundes gedeckt (knapp drei Millionen Euro). Entstehen soll eine Bewegungslandschaft für Kinder, Jugendliche, aber auch für Schulen und Vereine. Es sei „eine Chance, die Kirche in neuer Form zu erhalten“, findet Oberbürgermeister Daniel Schranz. „So wird dieser identitätsstiftende Bau im Quartier erhalten, er bleibt ein Ort der Begegnung.“

Sportkirche wird keine „Mucki-Bude“, sondern bleibt ein Ort der Begegnung

Auch Propst André Müller, Pfarrer von St. Pankratius, zu der die Kirche St. Josef gehört, betont: „Es ist ein Hoffnungsprojekt, weil die Kirche im Dorf bleibt.“ Wenngleich die Zahl der Gläubigen schrumpfe, solle Kirche sichtbar bleiben und im Stadtteil eine Rolle spielen. Die Sportkirche sei folglich nicht als „Mucki-Bude“ zu verstehen, sondern als ein gemeinschaftsförderndes Projekt.

Damit dieses Form annehmen kann, müssen nun erst einmal Bänke und Altar raus aus dem Gebäude. Weggeschmissen wird aber nichts. Das Taufbecken ist schon abgebaut und hat in einer anderen Kirche eine neue Heimat gefunden. Auch Anfragen für die Orgel gibt es bereits. Der massive Altar wird auf dem katholischen Friedhof in Klosterhardt wieder aufgebaut.

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Die äußere Hülle der St. Josef Kirche wird ihren vertrauten Anblick übrigens behalten. Auch die farbigen Kirchenfenster bleiben. Im Innern wird sich das Gebäude hingegen deutlich verändern. Dort will die Stadt auf drei Ebenen Sport- und Spielmöglichkeiten schaffen. Der bisherige Plan sieht für die oberen Etagen zum Beispiel Angebote aus den Bereichen Klettern und Erkunden der drei Dimensionen des Raumes vor.

Bevor es mit dem Umbau der St. Josef-Kirche losgeht, muss der Innenraum leergeräumt werden. Bänke, Altar und Co. werden aber nicht entsorgt, sondern finden andernorts eine Verwendung. (Archivbild von September 2020, als die Kirche außer Dienst gestellt wurde)
Bevor es mit dem Umbau der St. Josef-Kirche losgeht, muss der Innenraum leergeräumt werden. Bänke, Altar und Co. werden aber nicht entsorgt, sondern finden andernorts eine Verwendung. (Archivbild von September 2020, als die Kirche außer Dienst gestellt wurde) © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Ende 2025 soll die Sportkirche in Oberhausen-Osterfeld fertig sein

Wichtig ist Stadt und katholischer Kirche, dass die Wünsche und Ideen von Nachbarinnen und Nachbarn, Sportvereinen, Schulen und Kitas aus dem Stadtteil mit einfließen können. Dazu haben bereits drei öffentliche Veranstaltungen stattgefunden. Welche Geräte angeschafft werden, wurde dort allerdings noch nicht entschieden. Auch ob es Eintrittspreise geben wird und wenn ja, wie hoch diese ausfallen, ist noch unklar.

Bis Ende des Jahres 2023 werden die Planungen voraussichtlich noch dauern, kalkuliert die Stadt. Spätestens dann sollen die tatsächlichen Umbauarbeiten starten. Ende 2025 soll die Sportkirche dann fertig sein.

>>>INFO:

Die Propsteipfarrei St. Pankratius überlässt das Kirchengebäude der Stadt Oberhausen auf 25 Jahre unentgeltlich zur Nutzung. Im Gegenzug trägt die Stadt sämtliche in dieser Zeit anfallenden Aufwendungen zur Instandhaltung.

Nach Ablauf der 25 Jahre wird geprüft, ob die Sportkirche in dieser Form weitergenutzt werden kann. Andernfalls wird sie rückgebaut und an die Gemeinde zurückgegeben.

Die Umwandlung zur Sportkirche geschieht in Zusammenarbeit mit den Servicebetrieben Oberhausen und dem Architekturbüro Feja und Kemper aus Recklinghausen, teilt die Stadt Oberhausen mit. Nach erfolgreicher Ausschreibung seien die Architektenleistungen im März 2023 erfolgreich vergeben worden.