Mülheim. Volle Mülltonnen, Verpackungen auf dem Boden: Immer wieder kommt es im Mülheimer Witthausbusch zu solchen Bildern. Wie sich das bald ändern soll.

Der Witthausbusch ist ein beliebtes Ausflugsziel – gerade für Familien, gerade an Feiertagen und gerade bei gutem Wetter. Am Pfingstmontag kamen all diese Faktoren zusammen und kreierten ein Bild, das fassungslos zurücklässt. Am Wegesrand entlang der großen Wiese quillt der Müll aus sämtlichen Mülleimern, der Wind hat den Unrat auf dem Rasen verteilt. So zumindest sieht es noch am Montag aus, am Dienstag ergibt sich ein anderes Bild: Der Müll ist aufgesammelt, mehrere zugebundene Müllbeutel stehen am Eingang zum Arche-Tierpark.

Anders als sich vermuten lässt, ist nicht die MEG mit der Reinigung betraut. Stadtsprecherin Tanja Schwarze erklärt auf Nachfrage, dass zwei Fachbereiche der Verwaltung für den Witthausbusch zuständig sind. „Im Bereich des Spielplatzes kümmert sich das Amt für Grünflächenmanagement darum.“ Eine der beauftragten Firmen habe in den frühen Morgenstunden die entsprechende Fläche gereinigt. „Die übrigen Papierkörbe im Witthausbusch lässt die Oberförsterei des Umweltamtes leeren.“

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Dass es in dem Volkspark immer wieder zu ähnlichen Bildern kommt, ist der Stadt bekannt und durchaus auch ein Dorn im Auge. „In Zukunft soll im Witthausbusch, wie auch an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet, mit Hilfe der MEG die ‘Stadtsauberkeit aus einer Hand’ kommen“, kündigt Schwarze an. Immer wieder kommt es vor, dass an einem Ort, abhängig von der exakten Stelle, gleich mehrere Behörden und Dienstleister zuständig sind. So auch im Witthausbusch. Die Zahl der Mülleimer beläuft sich Angaben der Stadt zufolge auf 25: Neun davon stehen im Bereich der Grünanlage, 16 weitere im Bereich des Waldes.

Am Pfingstmontag konnten die Mülltonnen dem Besucherstrom im Witthausbusch nicht standhalten.
Am Pfingstmontag konnten die Mülltonnen dem Besucherstrom im Witthausbusch nicht standhalten. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Mit dem Konzept der „Stadtsauberkeit aus einer Hand“, das vor zwei Wochen im Umweltausschuss vorgestellt worden war (wir berichteten), sollen die Verantwortlichkeiten vereinfacht und Kompetenzen gebündelt werden. Aufgaben, für die noch das Tiefbau-, das Grünflächenamt oder die Oberförsterei des Umweltamtes zuständig sind, soll künftig die MEG gesammelt übernehmen. „Wir sind optimistisch, dass es damit dann seltener zu solchen Müllansammlungen kommt“, erklärt Tanja Schwarze. Noch ist das Konzept aber nur Theorie und nicht Praxis. „Falls der Rat zustimmt, wird ab 2024 ein entsprechender Vertrag mit der MEG vereinbart.“ In Abstimmung mit dem Umweltamt werde die MEG geeignete Maßnahmen zur Bewältigung der Müllproblematik im Witthausbusch und in anderen Bereichen entwickeln.

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Damit des Frusts aber nicht genug: Treue Witthausbusch-Besucher werden es wissen, längst aber nicht alle, die sich am Pfingstmontag im rappelvollen Park tummelten – der Arche Park und damit das Tiergehege sowie der Zugang zu sanitären Anlagen und zum gastronomischen Angebot bleibt montags verwehrt. Wäre eine Ausnahme von den Öffnungszeiten an Feiertagen denkbar?

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Egal, ob Feiertag oder nicht: Montags bleibt der Arche Park geschlossen.
Egal, ob Feiertag oder nicht: Montags bleibt der Arche Park geschlossen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Pia, Paritätische Initiative für Arbeit, betreibt den Kiosk im Arche Park. Ginge es nach Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia-Stadtdienste gGmbH, „wären wir geneigt, auch an solchen Tagen zu öffnen“. Zwar mit einer Einschränkung, denn „sicherlich müssten wir erst mal schauen, ob sich das vom Personal her einrichten lässt“, aber grundsätzlich sei eine Bereitschaft da.

Die Entscheidungsbefugnis liegt bei der Stadt, genauer gesagt beim städtischen Grünflächenamt, das sich federführend um die Belange rund um das Tiergehege kümmert. „Bislang hat Pia uns kein Interesse signalisiert, zum Beispiel am Pfingstmontag zu öffnen. Sollte das der Wunsch sein, sind wir gern bereit, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, wie sich das umsetzen lässt“, erklärt Stadtsprecherin Tanja Schwarze. „Am Ende ist es aber auch eine finanzielle Frage und eine des Personals.“