Gelsenkirchen. Die Polizei kündigt verstärkte Präsenz vor Ostern an und will so signalisieren: Gelsenkirchen ist kein gutes Pflaster für Raser und Poser.

Für PS-Jünger ist Karfreitag der Feiertag schlechthin – die Initialzündung für den Start in eine neue Straßensaison. Doch damit der „Car-Freitag“ nicht als Freifahrtschein für Regelverstöße im Verkehr verstanden und missbraucht wird, will die Gelsenkirchener Polizei Autofans sowie potenzielle Poser und Raser intensiv in den Fokus nehmen.

Polizei Gelsenkirchen: Verstärkte Kontrollen am „Car-Freitag“ wegen Raser und Poser

Das Polizeipräsidium kündigt für den 7. April „verstärkte Verkehrskontrollen im gesamten Stadtgebiet an“. Motto: „Rot gegen Raser“. So will die Behörde verhindern, dass Teilnehmer solcher Szene-Treffs über die Stränge schlagen. In der Vergangenheit war es teils zu massiven Verstößen gekommen. Fahren von PS-Boliden lieferten sich mitten in der Stadt lebensgefährlich Autorennen oder ließen Anwohner bis spät in die Nacht keine Ruhe finden, weil sie mit durchdrehenden Reifen und aufheulenden Motoren „Donuts“ in den Asphalt brannten, Knallgeräusche durch Fehlzündungen provozierten oder kaum weniger Watt-starke Stereoanlagen bis zum Anschlag aufdrehten.

Die PS-Jünger müssen auch damit rechnen, dass Spezialisten vom Verkehrsdienst dabei sein werden, um verbotene An- und Umbauten an den Autos aufzudecken und zu ahnden. Bei Verkehrskontrollen am Karfreitag im vergangenen Jahr wurden allein in NRW über 3600 Verwarnungsgelder erhoben und 1600 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstellt. 2022 starben zwölf Menschen bei illegalen Autorennen.

Einsatzkräfte lesen die Posts der PS-Jünger in den sozialen Medien mit

Eine Kontrolle der Polizei in der Dortmunder Innenstadt: Gelsenkirchens Nachbarstadt ist einer von mehreren Hotspots, an denen sich PS-Jünger mit ihren zum Teil hochgezüchteten Fahrzeugen treffen. In Gelsenkirchen zählen unter anderem das Amphitheater am Rhein-Herne-Kanal, die Gastro-Meile im Arena-Park vor den Apollo-Cinemas oder auch das Hafenquartier Graf Bismarck dazu.
Eine Kontrolle der Polizei in der Dortmunder Innenstadt: Gelsenkirchens Nachbarstadt ist einer von mehreren Hotspots, an denen sich PS-Jünger mit ihren zum Teil hochgezüchteten Fahrzeugen treffen. In Gelsenkirchen zählen unter anderem das Amphitheater am Rhein-Herne-Kanal, die Gastro-Meile im Arena-Park vor den Apollo-Cinemas oder auch das Hafenquartier Graf Bismarck dazu. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Die Gelsenkirchener Einsatzkräfte werden die bekannten Hot-Spots der Szene im Auge haben und dabei höchst wahrscheinlich sehr flexibel reagieren müssen. Denn bislang hat die Behörde keine Erkenntnisse über gezielte Verabredungen für gewisse Orte in der Stadt. Dazu zählen unter anderem das Amphitheater am Rhein-Herne-Kanal, die Gastro-Meile im Arena-Park vor den Apollo-Cinemas oder auch das Hafenquartier Graf Bismarck.

Zwar liest auch die Polizei in den einschlägigen Foren im Internet und auf den Social Media-Kanälen mit, doch Treffs ändern sich gerne auch mal ganz spontan – dank eines dichten Autobahnnetzes im Ruhrgebiet, ist es ein leichtes, fix von Essen nach Gelsenkirchen oder nach Dortmund zu fahren. Die meisten Fahrzeuge sind mehr als schnell genug.

Polizei hat nichts einzuwenden gegen PS-Schauen, solange sich alle an die Regeln halten

Die Polizei betont, dass es gegen solche Autotreffen „grundsätzlich nichts einzuwenden gibt, solange Teilnehmende sich an geltendes Recht halten“. Bei einer der letzten PS-Shows nahe der Schalker Arena tummelten sich zwar mehrere Hundert Fahrzeuge und mindestens ebenso viele, meist jüngere Menschen auf dem Parkplatz. Bis spät in die Nacht fand die Polizei aber keinen Anlass, um aktiv eingreifen zu müssen. Beobachten werden Einsatzkräfte Verkehrsbewegungen und Ansammlungen der PS-Jünger „aber auf jeden Fall“.

Anders gesagt: Kurz vor Ostern macht sich die Polizei Gelsenkirchen auf die Suche machen, um zu verhindern, dass Regelbrecher anderen Verkehrsteilnehmern ein Ei ins Nest legen.