Mülheim. 430 Kinder begeistern beim 15. Kulturtag der Mülheimer Grundschulen mit Tanz, Theater und Musik ihre Eltern und Großeltern. Was auf die Bühne kam.
Derbe Cowboys treffen auf feine Eisprinzessinnen, grazile Orient-Tänzerinnen auf coole Break Dancer. Beim Kulturtag der Mülheimer Grundschulen gibt es immer ganz viele unterschiedliche Darbietungen zu sehen. Die 15. Auflage wurde jetzt von rund 430 Kindern aus elf Schulen im Ringlokschuppen gestaltet. Die Erst- bis Viertklässler sangen, tanzten, spielten, performten und machten Musik vor großem Publikum.
Marvin (7) aus der Schildbergschule ist stolz und auch etwas erleichtert. Denn: „Es war schon ein bisschen aufregend, hier aufzutreten“, sagt er. Er war der Schneemann in „Die Eisprinzessin“ – einer sehenswerten Choreographie mit Tanz- und Akrobatik-Elementen zu bekannter Filmmusik. Und er kann bilanzieren: Alles hat gut geklappt, so wie einstudiert. „Das Beste war, dass alle tatsächlich zu mir geschaut haben“, findet Marvin kurz nach dem Auftritt. Und auch sein Papa sieht sehr zufrieden aus.
„Daumen hoch!“ signalisieren einige Mülheimer Eltern
Väter, Mütter und Großeltern sind gekommen, haben sich Zeit genommen, um bei diesem wichtigen Moment im Leben ihres Nachwuchses dabei zu sein. Manches Kind winkt seinen Familienmitgliedern von der Bühne aus unauffällig zu. Bevor es losgeht. Denn danach heißt es „Volle Konzentration!“. Das eingeübte Programm soll möglichst fehlerfrei aufgeführt werden. „Am Anfang ist man aufgeregt“, gesteht auch Emma (8), die eine Schneeflocke spielt. Aber der Jubel der Zuschauer nach der Darbietung entschädigt für das Lampenfieber. „Daumen hoch!“, signalisieren manche Eltern ihren Kindern.
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„Das ist ein ganz tolles Erlebnis für unsere Schüler. Mehrere Wochen lang haben wir an dem Projekt gearbeitet, die Kinder waren immer super motiviert, und die Aufführung ist der Höhepunkt. Sie bekommen für ihre Arbeit jetzt Lob und Wertschätzung“, erklärt Susanne von der Brüggen, Lehrerin vom Schildberg.
„Dieser Tag bedeutet den Mülheimer Kindern enorm viel“
„Den Kindern bedeutet dieser Tag enorm viel. Sie erleben gemeinsam etwas Tolles, das ist nach Corona wieder möglich und wichtig. Außerdem werden sie gesehen und geschätzt, das stärkt sie“, weiß auch Kulturpädagogin Barbara Schmidt, die den Kulturtag der Grundschulen für den Kulturbetrieb der Stadt Mülheim erneut organisiert hat. Das Live-Event beeindrucke die Schülerinnen und Schüler nachhaltig. „In diesen Saal hier passen 500 Leute, man traut sich also was, wenn man hier auftritt – und das bleibt in Erinnerung“, weiß Schmidt. Unterstützt werden die Kinder von den professionellen Veranstaltungstechnikern des Ringlokschuppens.
Das Programm, die unterschiedlichen Beiträge, spiegeln laut Barbara Schmidt auch die kulturelle Vielfalt in Mülheim: Afrikanische Trommelstücke (GGS Zunftmeisterstraße) sind ebenso dabei wie israelische Kreistänze (GGS Brüder Grimm). Die kleinen Tänzerinnen und Tänzer aus Styrum begrüßen das Publikum zu Beginn auch mehrsprachig. Und während draußen vor dem Haus die Natur den Winterschlaf beendet, stimmen Kinder aus der GGS am Saarnberg drinnen auch schon auf den Frühling ein. Sie lesen einen Text zum Frühlingserwachen vor und produzieren dazu auf Orff’schen Instrumenten die passenden Klänge.
Auf der digitalen Kulturplattform der Stadt MH kann man sich Schülerdarbietungen bald anschauen: kulturplattform.muelheim-ruhr.de