Mülheim. Das evangelische Kirchenparlament in Mülheim positioniert sich zum Ukraine-Krieg und beschließt Finanzierung ehrenamtlicher Seelsorge-Ausbildung.
Im Haus der Evangelischen Kirche tagte am Wochenende die Kreissynode An der Ruhr. Dabei ging es sowohl um aktuelle Themen, wie die Ukraine-Hilfe oder die Jugendarbeit, als auch um die Fortsetzung des Konsolidierungsprozesses im Kirchenkreis, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Die evangelische Kreissynode tagt mindestens einmal, oft zweimal im Jahr. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium, das „Parlament“ des Kirchenkreises.
Evangelische Kirche Mülheim verurteilt russische Gewalt gegen die Ukraine
Zum Krieg in der Ukraine verabschiedete die Kreissynode eine Resolution. Darin heißt es unter anderem: „Als Evangelische Kirche in Mülheim verurteilen wir die Gewalt und Aggression des Krieges gegen die Ukraine, der von Russland unter Präsident Putin ausgeht. Wir stehen solidarisch an der Seite aller, denen der Krieg Leid bringt, das kaum in Worte zu fassen ist. (…) Wir lassen uns nicht lähmen von Grausamkeit, sondern suchen beharrlich nach neuen Kanälen der Kommunikation. (...) Wir appellieren an die Politik, diese Ziele zu unterstützen.“ Den kompletten Wortlaut der Resolution findet man online auf www.kirche-muelheim.de.
Aus der Ukraine-Hilfe von Evangelischer Kirche und Diakonie in Mülheim berichteten Flüchtlingsreferentin Saskia Trittmann und Diakonie-Geschäftsführerin Birgit Hirsch-Palepu. Die erste Spendenaktion wurde im Februar kurz nach Kriegsbeginn ins Leben gerufen. Die Gelder werden sowohl für Beratungs- und Hilfsangebote in Mülheim verwendet als auch für Partner bei der Diakonie Polen, die eine weitaus größere Zahl an Geflüchteten betreut.
Ehrenamtliche Seelsorge-Ausbildung soll 2023 beginnen
Ein weiterer Schwerpunkt der Kreissynode waren Berichte zum Konsolidierungsprozess. Am konkretesten sind die Fortschritte der Arbeitsgruppe Seelsorge. Hier zeigten die Synodalen Bereitschaft, die geplante Ehrenamts-Ausbildung für die Seelsorge mit einer Anschubfinanzierung auszustatten. Ab 2023 sollen Ehrenamtliche in rund 150 Unterrichtsstunden qualifiziert werden, um Arbeit zu übernehmen, die bislang allein von examinierten Theologinnen und Theologen getragen wurde.
Die Arbeitsgruppe Verwaltung stellte Schritte zu einer möglichen Zusammenlegung der Mülheimer Kirchenkreisverwaltung mit benachbarten Verwaltungsämtern vor. Bis zur Herbstsynode sollen die finanziellen Folgen abgeschätzt und ein konkreter Vorschlag für einen künftigen Partner vorgestellt werden.
Zwei Synodale wurden im Rahmen der Tagung verabschiedet: Pfarrerin Klaudia Schmalenbach, Krankenhausseelsorgerin und langjähriges Mitglied im Kreissynodalvorstand, verlässt das Leitungsteam des Kirchenkreises, eine Nachfolge wird im Herbst gewählt. Pfarrer Stephan Kunellis wurde im Gottesdienst in der Petrikirche in den Ruhestand verabschiedet.