Oberhausen. Auch in 2022 möchte der Oberhausener Archäologenverein „Faro“ nach interessanten Schätzen suchen. Problem: Der Gruppe fehlt ein geeigneter Raum.

Seit mehr als zehn Jahren gräbt der Verein „Freunde der Archäologie im Raum Oberhausen“, kurz Faro, nach Schätzen aus längst vergangener Zeit – und auch im kommenden Jahr begibt sich das Team wieder auf spannende Spurensuche.

Kürzlich hat der Verein, bestehend aus mittlerweile 49 Mitgliedern, die „Sondengruppe“ ins Leben gerufen, „ein Spezialistenteam, dass mit bestimmten Detektoren gemeinsam auf Schatzsuche geht“, erklärt Faro-Sprecher Gustav Wentz. Zwar würden die „Schätze“ häufig nur aus den Ringen von Getränkedosen bestehen – manchmal finde die Gruppe aber auch Dinge, die verblüffen.

„An der Grenze zu Hiesfeld hat das Team neulich zum Beispiel Musketenkugeln in einem Privatgarten ausgegraben“, erinnert sich Wentz. Die Kugeln dienten damals als Munition und wurden in der Regel in Schusswaffen, den sogenannten Musketen, eingesetzt. „Die Kugeln stammen aus napoleonischer Zeit, waren aber bei der Anschüttung von Erdreich im Garten des Eigentümers gelandet, der die Archäologen informiert hatte.“

Oberhausener Norden eignet sich gut zum Suchen und Finden

Wentz freut sich, dass die Gruppe auch 2022 wieder aktiv auf den Freiflächen Oberhausens unterwegs sein wird. In den vergangenen Jahren suchte das Team vor allem die Mergelgruben im Oberhausener Norden und die mittelalterlichen Landwehr-Anlagen an der Grenze zu Dinslaken nach möglichen Funden ab.

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Das solle auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Laut Wentz eigne sich nämlich gerade der Norden gut zum Suchen und Finden. „Ganz einfach, weil dort viele Freiflächen sind.“ Zum Beispiel Werkzeuge und Keramik, die zum Teil noch aus dem frühen Mittelalter stammen. Aber auch Knochen haben die Archäologen schon ausgegraben. Wentz ist zuversichtlich, dass das Team noch viele weitere Schätze an die Oberfläche holen wird. Für Interessierte sollen zudem auch wieder Führungen, Exkursionen, Vorträge und Workshops angeboten werden.

Abriss der St. Michael Hauptschule: Nun fehlen Vereinsräume

Doch bevor sie ihre Pläne verwirklichen können, steht das Team vor einer Hürde: Ab Ende Dezember haben sie vorerst keinen Vereinsraum mehr. Denn das Gebäude der ehemaligen St. Michael Hauptschule im Knappenviertel, in dessen Räumen sich der Verein seit drei Jahren regelmäßig trifft, wird abgerissen.

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„Noch haben wir keinen neuen Raum gefunden“, bedauert Wentz. „Da würden wir uns von der Stadt mehr Unterstützung wünschen.“ Diese hatte dem Verein vor drei Jahren auch die Räumlichkeiten der St. Michael Schule zur Verfügung gestellt. Aktuell werde über den Raum in einem leerstehenden Bunker nachgedacht. Obwohl die Raumfindung noch ungeklärt ist, bleibt Wentz optimistisch: „Wir widmen uns der Zukunft und freuen uns auf viele spannende Projekte.“