Gelsenkirchen. Junge Talente werden durch das Ferienangebot gefördert. Dabei gibt es verschiedene Schwerpunkte. Auch berufliche Möglichkeiten werden aufgezeigt.

Wohin führt mein Weg nach der Schule? Welche beruflichen Möglichkeiten gibt es? Und wie lässt sich mein Profil stärken? 15 Schülerinnen und Schüler befassen sich aktuell genau mit diesen Fragen in der Summerschool. Ziel des zweiwöchigen Angebots des „TalentKollegs Ruhr“ am Standort Gelsenkirchen ist es, junge Talente aus der Oberstufe in ihrer Entwicklung zu fördern und für die berufliche Zukunft zu wappnen. Grundlagenkenntnisse in Deutsch und Mathe oder Englisch werden aufgefrischt, aber auch neue Berufsfelder aufgezeigt.

Erstmals fand das Ferienangebot in Herne statt. Seit den Osterferien gibt es das auch am NRW-Zentrum für Talentförderung an der Bochumer Straße 86 in Gelsenkirchen. Aktuell befinden sich zudem Projekte in Hagen und Oberhausen in der Aufbauphase.

Vertiefungen in Englisch, Mathe und Deutsch

Sie leitet die das TalentKolleg in Gelsenkirchen: Angelika Dorawa.
Sie leitet die das TalentKolleg in Gelsenkirchen: Angelika Dorawa. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Für uns ist es ein tolles Instrument für Chancengerechtigkeit, das sich relativ einfach organisieren lässt und Erfolge zeigt“, sagt die Leiterin des TalentKollegs Angelika Dorawa. Auch sei es eine Möglichkeit, Jugendlichen, die nicht verreisen können, eine sinnvolle Beschäftigung während der schulfreien Zeit zu bieten.

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Während der Englischkurs aktuell ein eigenes Theaterstück schreibt und erprobt, hat sich der andere im Vormittagsbereich auf Vertiefungen in Deutsch und Mathe spezialisiert. Drei der teilnehmenden Talente sind Ayah Massoun Alnajjar (20), Josephine Schwarte (22) und Mary Mikhael (18). Sichtlich erkennbar: das Angebot gefällt den jungen Erwachsenen. Auf das außerschulische Angebot aufmerksam wurden die jungen Frauen durch Lehrer oder Talentscouts. Entscheidend war bei Auswahl der drei Gelsenkirchenerinnen ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Leistungsbereitschaft. Zweitrangig waren die guten Noten.

In den Ferien pauken - freiwillig und mit klarem Ziel

Josephine Schwarte möchte nach der Schule Sonderpädagogik studieren. Das, weil sie „sehr gerne mit Menschen“ arbeite. Fleißig schreibt sie zudem an ihrem ersten eigenen Roman. Durch die Teilnahme an dem Theaterstück sieht sie Chancen, ihre englische Aussprache zu verbessern. Durch das Annehmen einer anderen Rolle fühlt sie auch ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

Mary Mikhael hat das Ziel, ihre Mathe-Fähigkeiten zu verbessern. Nach dem Abi möchte sie einmal Medizin studieren. Am liebsten im Schwerpunkt Kardiologie. „Leider sind viele meiner Familienmitglieder am Herzen erkrankt. Das macht mich traurig“, erklärt die junge Frau ihren Berufswunsch. Ebenfalls auf Medizin, aber auch auf Architektur hat sich Ayah Massoun Alnajjar fokussiert. „Seit ich denken kann, möchte ich Zahnärztin werden“, sagt sie.

Zum Hintergrund

Finanziert werden die Summerschools und Ferienakademien des „TalentKollegs Ruhr“ durch die Kommunen und das NRW-Schulministerium.In Gelsenkirchen startet im Herbst die nächste Ferienakademie. Hier steht das Thema „Kreatives“ im Fokus. Schulen können bereits jetzt Talente vorschlagen. Möglich ist das telefonisch unter 0209-947638100 und per Mail an talentkollegruhrgelsenkirchen@w-hs.de

Im Nachmittagsbereich der Summerschool geht es noch einmal konzentrierter um die Zukunft der jungen Talente. Die Jugendlichen sprechen über ihre Wünsche, üben Bewerbungsgespräche, schreiben Bewerbungen und erfahren, welche hilfreichen Stipendien es gibt.

Durch Exkursionen lernen sie neue Berufsbilder kennen. Beispielsweise ging es zur Westfälischen Hochschule. Dort erlernten sie, die Herstellung eines Flaschenöffners für den 3D-Drucker zu programmieren. Nach einigen Messungen und Berechnungen gab es das Ergebnis als Ausdruck. Beim FC Schalke 04 und im Consol Theater blickten sie ebenfalls hinter die Kulissen und erfuhren, welche Berufe dort möglich sind. Auch wenn die Schullaufbahn häufig entscheidend ist, haben die jungen Frauen wichtige Botschaften mitgenommen. Ayah Massoun Alnajjar sagt. „Es ist wichtig, sein Leben zu leben und Erfahrungen zu sammeln.“ Josephine Schwarte fügt hinzu: „Nicht auf Noten versteifen, sondern lieber auf das, was man kann.“