Oberhausen. Ein ungewöhnlicher Wunschzettel ist kurz vor dem Fest dem Oberbürgermeister ins Rathaus geflattert. Fridays For Future hat ihn zusammengestellt.

Kurz vor dem Weihnachtsfest hat Oberbürgermeister Daniel Schranz ungewöhnlichen Besuch erhalten: Eine Delegation von Fridays For Future ist ins Rathaus gekommen und hatte einen Wunschzettel dabei.

Fridays For Future hat diesen ganz besonderen Wunschzettel zusammengestellt, um auf diese Weise die Klimawünsche der Oberhausenerinnen und Oberhausener direkt an die Stadtspitze zu übermitteln. „Um möglichst verschiedene Ideen aufzugreifen, standen wir auf Weihnachtsmärkten, an der Schule und überall dort, wo sich weitere Gelegenheiten ergaben. So haben wir Anregungen und Wünsche gesammelt und sind mit den Menschen ins Gespräch gekommen“, erklären Lion Rudi und Jason Michalek von Fridays For Future Oberhausen.

Den Bürgerinnen und Bürgern sei es möglich gewesen, entweder einen frei formulierten Text auf dem Wunschzettel festzuhalten, Vorschläge zu ergänzen oder einen fertig formulierten Wunschzettel zu unterschreiben. Dabei seien Wünsche und Anregungen aus allen möglichen Sektoren zusammengekommen. Aus über 100 Eingaben der Bürgerinnen und Bürger haben die FFF-Aktivisten dann den Zettel zusammengestellt.

Viele Menschen in Oberhausen wünschen sich laut Fridays For Future einen besseren öffentlichen Nahverkehr; hier ein Elektrobus der Stoag an der Ladestation am Neumarkt in Sterkrade.
Viele Menschen in Oberhausen wünschen sich laut Fridays For Future einen besseren öffentlichen Nahverkehr; hier ein Elektrobus der Stoag an der Ladestation am Neumarkt in Sterkrade. © FFS | Gerd Wallhorn

Eine bessere und erhöhte Mobilität ohne Autos steht laut FFF eindeutig an der Spitze aller Wünsche: „Vor allem durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder einen günstigeren Zugang dazu, aber auch durch mehr Fahrrad- oder Fußwege“, wie Lion Rudi und Jason Michalek erläutern. Weitere Bürger-Ideen, um die Verkehrswende im lokalen Umfeld voranzubringen, seien mehr Tempo-30-Zonen und mehr verkehrsberuhigte Bereiche im Stadtgebiet von Oberhausen.

Keine neuen Flächenversiegelungen im Stadtgebiet

Die Begrünung des Stadtbildes sei ebenfalls ein wichtiges Anliegen, dass die Menschen in Oberhausen voranbringen wollen. Dazu gehören laut FFF der Stopp weiterer Flächenversiegelung und im konkreten Fall für Oberhausen der Erhalt des Sterkrader Waldes, in dem auf keinen Fall bis zu 5000 Bäume für den Ausbau des Autobahnkreuzes gefällt werden dürften.

In der Ideensammlung von Fridays For Future spielen aber auch kleinere Maßnahmen eine Rolle: So soll es nach den Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger mehr öffentliche Mülleimer und Papierkörbe geben, damit herumfliegender Abfall nicht – wie bislang – an vielen Punkten das Stadtbild verschandele.

Demo am 16. Februar

Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future hat jetzt eine erneute Demonstration für den Erhalt des Sterkrader Waldes angekündigt.Am Freitag, 11. Februar, soll in Sterkrade die nächste Kundgebung stattfinden. Das Motto: „Wald und Natur statt Autobahnstruktur“. Treffpunkt: 16 Uhr; Technisches Rathaus.

Für die Umsetzung dieser Anregungen sei es den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern wichtig, dass im lokalen Umfeld in erhöhtem Maße auf erneuerbare Energien gesetzt werde, zum Beispiel durch Solaranlagen auf Hausdächern. Außerdem solle der Plastikverbrauch reduziert werden sowie beim Thema Ernährung vermehrt auf lokale Produkte geachtet werden.

„Sorgen der jüngeren Generation nicht länger ignorieren“

Lion Rudi und Jason Michalek unterstreichen: „Dieser Wunschzettel soll gelesen, entsprechende Proteste sollen erhört und Vorschläge konkret umgesetzt werden.“ Die Sorgen gerade der jüngeren Generation dürften nicht länger ignoriert werden.

Bei der offiziellen Übergabe des Wunschzettels an Daniel Schranz im Rathaus sicherte der Oberbürgermeister den FFF-Aktivisten zu, die Anregungen aus der Bürgerschaft genau auszuwerten. „Wir freuen uns, dass die Verwaltung sich der Wünsche der Bürgerinnen und Bürger annehmen möchte“, so die FFF-Sprecher. Doch viel wichtiger als Absichtsbekundungen seien sofortige und konkrete Maßnahmen.