Mülheim. Theater live geben Mülheims Stücke 2021 nicht her. Das Festival wird größtenteils ins Digitale verlagert. Dennoch: Der Wettbewerb wird spannend.

Der Spielplan für die Gastspiele steht, die Hotel- und Reiseplanung ebenfalls, und es gibt ein umfassendes Hygienekonzept. Doch die Entwicklung des Infektionsgeschehens lässt auch den Organisatoren der Mülheimer Theatertage keine Wahl: Sie verlagern einen Großteil des Festivals ins Netz.

„Die Stücke finden statt - nur anders“

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„Die Stücke 2021 finden statt – nur anders als erhofft. Die Wettbewerbe werden ausgetragen und die Jurys werden am Ende die Sieger bekannt geben“, kündigt Stephanie Steinberg, Festivalorganisatorin, an. Mitgeplant habe man die Online-Variante ohnehin, nun müsse man wegen zu vieler Unwägbarkeiten tatsächlich leider auf das Live-Theater-Erlebnis verzichten.

Die Inszenierungen der sieben nominierten Stücke werden vom 13. bis zum 29. Mai nur per Stream zu sehen sein. Die Vorstellungen der „Kinder-Stücke“ sollen, sobald die Theater ihre Türen wieder öffnen dürfen, aber live in Mülheim gezeigt werden. „Der Wettbewerb läuft aber auch bei den Kinder-Stücken im Mai. Es wird, wenn alles gut geht, auch ein Rahmenprogramm, etwa ein Projekt mit einer Grundschule, geben“, so Steinberg.

Kinder-Stücke werden später live gezeigt

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Auch wenn es im Mai keine Gastspiele geben kann: Der Mülheimer Dramatikerpreis und der Mülheimer Kinder-Stücke-Preis werden also vergeben. Die „Kinder-Stücke“-Jury tagt voraussichtlich am 22. Mai. Wie seit vielen Jahren schon wird die Jurydebatte der „Stücke“ am letzten Tag des Festivals, also am 29. Mai, live im Internet übertragen.

Auch das vielseitige Rahmenprogramm wird sich überwiegend digital abspielen. So nutzen die Internationale Werkstatt „Theater übersetzen“ oder die „Stücke“-Seminare der Hochschulen Online-Formate. Angebote, die ohnehin für den virtuellen Raum konzipiert sind, wie die Filmporträts der nominierten Autorinnen und Autoren, der Stücke-Blog oder die „Digitalen Spielräume“, weitet das Festival diesmal sogar deutlich aus.

Vier.Zentrale als Begegnungsraum

„Dennoch wollen wir eine Brücke schlagen zum realen Leben, sichtbar machen, was im Netz alles läuft und auch Begegnungsräume schaffen“, erklärt Stephanie Steinberg. Der Auftakt der „Stücke-Werkstatt“ und andere kleinere Veranstaltungen und Workshops werden nach Möglichkeit kurzfristig vor Ort organisiert. Während des gesamten Festivalzeitraums sind die „Stücke 2021“ in den großen Glasfronten der vier.zentrale an der Leineweberstraße in der Innenstadt sichtbar: mit Installationen der Szenischen Forscher und Forscherinnen und Einblicken ins virtuelle Geschehen der Digitalen Spielräume, die zum Mitmachen einladen.

Aktuelle Informationen unter www.stuecke.de