Mülheim. Eigentlich war das Stück für die Theatertage im Mai nominiert. Die mussten ausfallen. Nun ist „Liebe. Eine argumentative Übung“ dennoch zu sehen.

Hochkarätig und provokant ist das Theaterstück, das am Sonntag, 4. Oktober, um 18 Uhr im Theater an der Ruhr auf die Bühne kommt. „Liebe. Eine argumentative Übung“ von Sivan Ben Yishai war eigentlich für die „Stücke 2020“ nominiert, die aber wegen Corona abgesagt werden mussten. Nun ist das Werk doch noch in Mülheim zu sehen – und die Autorin steht zum Publikumsgespräch bereit.

Inszenierung aus Mannheim


In einer Inszenierung des Nationaltheaters Mannheim wird das aktuelle Stück der israelischen Autorin gezeigt. Regisseur Jakob Weiss, Dramaturg Sascha Hargesheimer und die Schauspieler wollen ebenfalls mit den Zuschauern ins Gespräch kommen. Die Handlung: Es geht darum, wirklich herauszufinden, was passiert ist zwischen Olivia Öl und ihrem Freund Popeye, dem feministischen, superlieben, zärtlichen, schönen Mann.

Die israelische Autorin Sivan Ben Yishai.
Die israelische Autorin Sivan Ben Yishai. © Unbekannt | Max Zerrahn

Sie ist Künstlerin, erfolgreiche Schriftstellerin, Feministin: Was soll da schon schiefgehen? Provokant und brutal ehrlich ist ihre „argumentative Übung“ um Liebe und den weiblichen Körper, um das Bewusstsein der Frau von ihrer Körperlichkeit.

Israelische Autorin lebt in Berlin

Sivan Ben Yishai sei eine faszinierende junge Autorin, schreibt das Stücke-Team. Sie studierte Theaterregie sowie Schreiben für das Theater an der Tel-Aviv-Universität und in der Schule für Visuelles Theater Jerusalem. Ben Yishai arbeitete als Regisseurin am Theater, bevor sie in Berlin in den „Boxring“ der Sprache stieg. „Wenn du in ein neues Land immigrierst, dann verschwindet auf gewisse Weise deine Vergangenheit. Das Schreiben in einer anderen Sprache ist eine Art von Widerstand“, sagt sie.

In Mannheim konnte sie ein Jahr lang Hausautorin am Nationaltheater sein. Die Comicfiguren in der Mannheimer Inszenierung geben dem Thema viel Leichtigkeit bei der lustvollen Überschreitung der Grenzen des Sagbaren. „Liebe. Eine argumentative Übung“ ist ein Stück, das provoziert, in jedem Fall das Publikum nicht gleichgültig lässt. Die Autorin wird am Sonntag, 4. Oktober, anwesend sein. Am Montag, 5. Oktober, um 18 Uhr wird die Produktion erneut gezeigt, ohne Diskussion.


Tickets sind personalisiert und sollten vorbestellt werden unter 455 4114 und per E-Mail: karten@stuecke.de. Eventuell gibt es Restkarten an der Abendkasse.