Mülheim. Menschen mit Migrationshintergrund machen etwa 55 Prozent der HRW-Studierenden aus. Unter Firmengründern sind sie sogar am häufigsten zu finden.
Studierende mit Migrationshintergrund sind deutlich häufiger als ihre Kommilitonen dazu bereit, ein Start-up-Unternehmen zu gründen, „diese Stärke sollten wir nutzen und weiter dazu motivieren“ – die positive Bilanz hat Oliver Koch, Vizepräsident der Mülheimer Hochschule Ruhr-West, vor dem Wirtschaftsausschuss gezogen, der Corona bedingt diesmal virtuell stattfand.
Die Zuwanderung sei deshalb auch eine Stärke der Hochschule, stellt Koch fest: Mehr als 55 Prozent der Studierenden an der Hochschule Ruhr-West haben einen Migrationshintergrund. „Für sie ist die Hürde eine Firma zu gründen viel geringer“, hat Koch in der Praxis erlebt, dass sie kulturell und aufgrund ihrer Familiengeschichte häufiger „den Mut und die Resilienz“ zur Gründung zeigen. „Das hat etwas mit Aufbruch zu tun, den die Menschen gewagt haben“, vermutet er.
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Ziel: Mehr als 13 Gründungen im Jahr
Mehr als 13 Gründungen pro Jahr will die HRW erreichen und das unternehmerische Denken, „den Mut, neue Ideen anzugehen weiterhin kultivieren. Allen Studierenden soll Unternehmensgründung mit Blick auf die individuellen Chancen und die Umsetzbarkeit als klare Option bewusst sein“. In Gründungsmodulen könne die eigene Idee bearbeitet werden. „Dieses Gründungsklima zeichnet unsere Hochschule als Wissensstandort besonders aus“, so der Vizepräsident. Dazu zähle auch die Frauenförderung: „In den Gründerteams der HRW sind überproportional viele Frauen dabei.“
Seit der Hochschul-Gründung im Mai 2009 ist die Zahl der Studierenden drastisch angestiegen auf inzwischen 6.669. Etwas mehr als ein Viertel davon sind Frauen. Rund 77 Prozent der Absolventen seien sehr zufrieden mit dem Studium, nur sieben unzufrieden.
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Hochschule schielt auf das Tengelmann-Gelände
Es wundert daher kaum, dass die räumlichen Kapazitäten seit einiger Zeit knapp geworden sind. „Wenn wir nur annähernd in Richtung 13 Gründungen gehen, werden unsere Flächen kaum ausreichen“, prognostiziert Koch. Die Hochschule sucht dringend Flächen, um flexiblen „Coworking Space“ und Kreativräume in Mülheim auszuweiten, ähnlich, wie man es im Frühjahr 2021 in Bottrop im ehemaligen Gründerzentrum Prosper III gerade umsetzt.
Und in Mülheim? „Wir schielen in Richtung Tengelmann“, sagt Koch offen, „es wäre toll, wenn dafür Flächen auf dem Gelände zur Verfügung stehen, wo wir uns hochschulnah ausdehnen können.“