Gelsenkirchen. Was haben kreative Textilarbeit und Produktion von Walnüssen gemeinsam? Ein Kreativfestival in der Gelsenkirchener St. Josef-Kirche verrät es.

Das Forschungsprojekt Urbane Produktion Ruhr eröffnet am 26. Juli das Festival „Walnuss & Gewebe – Gelsenkirchen produziert!“ mit Themenabenden, Workshops und Vernetzungsveranstaltungen rund um die Themen Textil- und Nahrungsmittelproduktion in der Schalker St. Joseph-Kirche. Auch die „Materialverwaltung on Tour“, ein gemeinnütziger Fundus für Theaterrequisiten und Bühnenbilder, zieht mit ein. Die ersten Sofas, Stoffe, Lampen und Figuren des Kultur- und Kreativprojektes „Materialverwaltung on Tour“ haben bereits ihren Weg nach Schalke gefunden. Weitere Requisiten der Wanderausstellung „Urbane Produktion“ wie Arbeitstische und Stühle werden folgen.

Neue Ideen für Quartiere im Strukturwandel gemeinsam entwickeln

Hinter dem Festival-Projekt steht ein Forschungsverbund mit dem Institut Arbeit und Technik, der Hochschule Bochum, dem Verein die Urbanisten, der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen und der Wirtschaftsentwicklung Bochum. Gemeinsam erforscht das junge Team seit viereinhalb Jahren die Chancen urbaner Produktion in vom Strukturwandel betroffenen Quartieren. Dabei sollen neue ökonomische Visionen für die Stadt Gelsenkirchen diskutiert, mit den Menschen vor Ort positive Zukunftsbilder entwickelt und konkret angestoßen werden. „Wir möchten die vorhandenen Stärken in Schalke nutzen, Unternehmen untereinander vernetzen, Bürgerinnen und Bürger aktivieren und für die Potenziale urbaner Produktion sensibilisieren“, so Kerstin Meyer vom Forschungsprojekt Urbane Produktion Ruhr.

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Kreative Textilgestaltung und Walnussproduktion

Bei Workshops, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen treffen Nachbarn auf junge Gründerinnen, alteingesessene Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen auf Studierende und Hobby-Näher auf Wissenschaftler. Während drei Intensivwochen im Juli, August und September stehen das Textilhandwerk als produktive und historisch bedeutsame Säule der Stadt Gelsenkirchen und der Anbau und die Verwertung von Walnüssen als Beispiel für urbane Lebensmittelproduktion und lokale Wirtschaftskreisläufe im Fokus.

Es gibt Selbermach-Workshops für Interessierte, in denen zum Beispiel die Grundlagen des Nähens erlernt, individuelle Kunstwerke hergestellt oder Upcycling-Taschen genäht werden können. Themenabende zu Fair-Fashion, Stadtentwicklung in Schalke und Schalke-Nord, urbane Landwirtschaft und Walnussproduktion als Vision für Gelsenkirchen helfen beim Einstieg in die Ideenentwicklung.

Handwerk und Architektur

Die Wanderausstellung stellt produzierende Unternehmen und Gründungen aus dem mittleren Ruhrgebiet vor, die Vorteil und Herausforderung wohnortnaher Produktion zeigen. Die Themen reichen von lebenswerten Quartieren und nachhaltiger Ökonomie über architektonische Lösungen und gläserne Produktion bis zu zukunftsfähigen Konzepten für Logistik und Handwerk. Hinter dem Projekt Materialverwaltung on Tour steht ein Team aus freien Künstlerinnen.

Das komplette Programm und Informationen zu Anmeldungen und dem Forschungsprojekt sind unter www.walnussundgewebe.ruhr zu finden. Mehr Info zur Materialverwaltung on tour unter http://www.materialverwaltungontour.de. oder bei Kerstin Meyer, Institut Arbeit und Technik, 0209 1707 11