Gelsenkirchen. Schneefälle, knackige Kälte: Ein winterliches Wochenende steht auch Gelsenkirchen bevor. Was uns erwartet – und ein Blick in die Vergangenheit.
Fragt man die Fachleute – kann da ganz schön was zukommen, auf Gelsenkirchen und auch auf das Ruhrgebiet und noch mehr das Westmünsterland. Das Wort „Schneechaos“, gerne und schnell in den Mund genommen, lassen wir dieses Mal einfach außen vor. Sagen wir: Es wird winterlich! Und mehr als das! Schon in den kommenden beiden Tagen, am Samstag und Sonntag.
Schneefälle und knackige Kälte: Am Wochenende wird’s winterlich in Gelsenkirchen
„Das ist schon ordentlich“, bestätigt Ines von Hollen mit Blick auf die Wetter-Modelle für das erste Februar-Wochenende 2021. „Das habe ich in den vergangenen sieben bis acht Wintern noch nie vorhergesagt“, sagt die junge Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen.
Polare Kaltluft, stürmischer Ostwind, dazu riesige Mengen Neuschnee – die Wetterfrösche dieser Republik sagen für die kommenden Tage all das voraus. Vor allem die Nordhälfte des Landes, etwa Teile von Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt, sollen besonders betroffen sein.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Glatteis in Gelsenkirchen
Für Gelsenkirchen warnte der Deutsche Wetterdienst schon am Freitagmittag in einer Vorabinformation vor Glatteis. „Von Nordosten kommt kältere Luft zu uns“, so Ines von Hollen. Die trifft auf einen Warmluftkörper, der über Teilen von Deutschland liegt. Aus Süden ziehen, so sagen es die Modelle, ab Samstagabend lang anhaltende Niederschläge heran. Wahrscheinlich werden sie hier als Regen fallen, nur ein einziges Modell zeige für Samstag Schnee an, so die Meteorologin.
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Das Problem: Es könnte gefrierender Regen daraus werden. „Wer drin bleiben kann, sollte das auch tun“, warnt Ines von Hollen vor den winterlichen Witterungsbedingungen. „Bis zum Sonntagabend muss verbreitet mit Glatteis auf Straßen und Wegen gerechnet werden. Es kann zu erheblichen Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr kommen. Schäden an Vegetation und Infrastruktur lassen sich dabei nicht ausschließen“, heißt es auch in der DWD-Vorabinformation.
Am Sonntag könnte auch in Gelsenkirchen vermehrter Schneefall einsetzen
Als „signifikant“ für den Gelsenkirchener und auch für den Ruhrgebietler bezeichnet die DWD-Wetterexpertin das, was laut ihrer Vorhersage am Sonntag einsetzen könnte: vermehrter Schneefall. Die vorhergesagten Temperaturen für Gelsenkirchen am Sonntag sollen im Minus bleiben – von -4° bis -1°. Am Samstag werden noch Plusgrade erwartet. „Auch am Montag bleibt es knackig kalt“, sagt Ines von Hollen. „Schmelzen tut da so schnell nix.“
Die höchsten Niederschlagsmengen, dazu massive Schneeverwehungen, prognostiziert die Meteorologin für das westliche Münsterland Richtung Ostwestfalen – bis zu 20 Zentimeter könnten es sein. Und wenn dieses eine Modell doch recht behalten sollte, also Schnee statt Regen fällt, könnten von Samstag auf Sonntagnacht bis zu zehn Zentimeter Neuschnee in Gelsenkirchen fallen.
Ziemlich kalte Winter und Weihnachtsfeste in der Vergangenheit
Alles schon mal gehabt, nicht wahr? Erinnern Sie sich noch an das Weihnachtsfest im Jahre 2010? Viele von Ihnen werden jetzt bestimmt lächeln. Endlich, endlich – weiße Weihnachten! Zentimeterhoch lag der Schnee damals überall in Gelsenkirchen, was für ein Anblick, die Stadt im Winterkleid.
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Und auch zuvor hatte es schon massive Schneefälle gegeben, etwa am 16. Dezember. Tief „Petra“ hatte sie gebracht und sorgte so dafür, dass etwa die Bogestra am späten Nachmittag ihren Busbetrieb einstellen musste und die Straßenbahnlinien nur noch mit erheblicher Verspätung fuhren.
Laut Thomas Kesseler-Lauterkorn, stellvertretender Leiter Regionales Klimabüro Essen des DWD, war der Dezember 2010 ein „absolut hochwinterlicher Monat“. 25 Zentimeter maximale Schneehöhe wurden verzeichnet, allerdings in der DWD-Wetterstation in Essen-Bredeney. Der Dezember 2010 gilt als „einer der absolut kältesten Dezembermonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, so der Diplom-Meteorologe. Der Winter davor war ebenfalls bemerkenswert kalt, er gilt als kältester Winter in den vergangenen 25 Jahren.
Auch in den nächsten Tagen soll es noch knackig kalt bleiben
Ein Blick in die Wettergeschichte des Ruhrgebiets und somit auch der Stadt zeigt: Als absolut kältester und härtester Winter nach 1945 kann der Winter 1962/1963 verzeichnet werden. Eine wochenlange Schneedecke überzog die Städte, in den drei Monaten Dezember, Januar und Februar zählt der DWD fast 50 Tage mit Dauerfrost.
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Im Winter 1978/1979 etwa gab es einen extremen Temperatursturz zum Jahreswechsel. Und dazu: „Markante maximale Schneehöhen über Tage“, so Kesseler-Lauterkorn. Dieser Winter gilt als der drittkälteste Nachkriegswinter. Der Winter 1984/1985 beispielsweise brachte zum Teil extreme Tiefstwerte mit sich.
Laut den Prognosen bleibt es auch in der kommenden Woche: knackig kalt. Dazu könnte auch noch weiterer Schnee fallen. Winter eben.
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