Der im Alter von 90 Jahren verstorbene Chris Barber war eine Dixie-Ikone. Erinnerungen an einige seiner legendären Auftritte in Gelsenkirchen.
Er nannte ihn „einen echten Freund“. Der Gelsenkirchener Jazz-Veranstalter Rolf Wagemann trauert um den legendären Dixie-Musiker Chris Barber, der in dieser Woche im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Gemeinsam mit Wagemann (71) erinnern sich zahlreiche Gelsenkirchener Musikfreunde in diesen Tagen an unvergessliche Begegnungen mit dem charmanten Mister „Ice Cream“ und großartigen Posaunisten bei Konzerten auf den Bühnen im Revierpark Nienhausen und Hotel Maritim.
Auftakt zur Deutschland-Tournee in Gelsenkirchen
„Ich hatte Tränen der Rührung in den Augen“, erzählte im August 2017 begeistert „Jazz-Papst“ Wagemann, als Chris Barber zusagte, seine Deutschlandtournee in Gelsenkirchen zu starten. Eine kleine Sensation. Denn der Musiker war damals schon 87 Jahre alt, füllte aber immer noch die großen Konzertsäle.
In Gelsenkirchen war das Publikum hautnah dran an der Dixie-Ikone. Auf der Bühne des „Hot House Jazz-Clubs“ im Maritim erlebten die Fans im Oktober 2017 im restlos ausverkauften Haus einen charismatischen Musiker, der zweieinhalb Stunden lang gemeinsam mit seiner Band das Haus und den Abend rockte. Der Brite spielte die Posaune, dirigierte seine Band, moderierte und gab nach dem Konzert noch unermüdlich Autogramme.
Chris Barber liebte den Gemüseeintopf im Weka-Kaufhaus auf der Bahnhofstraße
Wagemann lernte den Weltklassemusiker Anfang der 80er Jahre persönlich kennen, als es ihm gelang, den Künstler erstmals nach Gelsenkirchen zu locken – für ein Konzert im Revierpark. Seitdem waren Wagemann und Barber Freunde. Über ein Dutzendmal trat der Brite in der Stadt auf. Wenn er in der weiteren Region gastierte, dann übernachtete er stets im hiesigen Hotel Maritim. Hier fühlte er sich, so Wagemann, zu Hause.
Früher, als es auf der Bahnhofstraße noch das Weka-Kaufhaus gab, freuten sich Chris Barber und seine Frau immer auf das Essen dort. Sie liebten den Gemüseeintopf, der dort aufgetischt wurde. Und die Gelsenkirchener liebten den bodenständigen Star.